Gedenktafel: Erst wird enthüllt, dann über den Standort beraten
Die Gedenkfeier findet wie geplant am 15. April statt. Der Ratsbeschluss zum endgültigen Standort folgt erst im Sommer.
Wuppertal. Im Rahmen einer Gedenkfeier wird am 15. April im Deweerth’schen Garten eine 2,40 Meter hohe und 1,20 Meter breite Tafel enthüllt, auf der 3100 Namen von Opfern des Nationalsozialismus in Wuppertal zu sehen sein werden. „Die Diskussionen um den späteren Standort dieser Gedenktafel darf keinen negativen Einfluss auf die Feier und unsere Gäste haben“, wünscht sich Stephan Stracke, Mitglied im Vorstand der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz, die zu der Gedenkfeier eingeladen hat. In der Tat: Die Tafel, die bereits gefertigt ist, wird enthüllt, aber noch nicht fest installiert, da der Wuppertaler Stadtrat noch über den endgültigen Standort der Tafel im Deweerth’schen Garten entscheiden muss.
Zu der Gedenkfeier, die um 15 Uhr im Deweerth’schen Garten beginnt, sind 40 Überlebende der Konzentrationslager und Angehörige von NS-Opfern eingeladen worden. Zahlreiche Wuppertaler Wirtschaftsunternehmen haben es als Sponsoren ermöglicht, dass Überlebende und Angehörige der Opfer aus Israel, den USA, den Niederlanden oder Frankreich nach Wuppertal reisen.
Die Zielsetzung der Initiative, an alle Opfergruppen des Nationalsozialismus zu erinnern, stößt auf breite Zustimmung. Unterschiedliche Auffassungen bestehen aber, wie die Gedenktafel das bestehende Mahnmal ergänzen soll. Der Förderverein Deewert’scher Garten hatte der Bezirksvertretung Elberfeld (BV) in dieser Woche einen Gegenvorschlag unterbreitet, in dem von drei Gedenktafeln die Rede ist, die am Gehweg zur Briller Straße aufgestellt werden sollten. Doch die BV hatte bereits im Februar den Bürgerantrag der Initiative an die Kommission zur Kultur des Erinnerns überwiesen.
Da die Kommission turnusmäßig erst wieder im Mai tagt, ist mit einem Ratsbeschluss frühestens im Sommer zu rechnen. Fazit: In der kommenden Woche wird im Deweetrh’schen Garten ein Denkmal enthüllt, das den Planungen und der Bürokratie um Monate voraus ist.