Neue Tony Cragg-Schau dreht sich um das "Waldzimmer"
Am Samstag eröffnet Tony Craggs erste Schau im Ort der Peter-Kowald-Gesellschaft. Im Mittelpunkt steht das „Waldzimmer“.
Wuppertal. „Vielleicht verbringe ich zu viel Zeit im Wald“, räsonierte Tony Cragg am Donnerstag. Denn eine Antwort, warum seine erste Ausstellung im Ort den Namen „Waldzimmer“ trägt, hatte der Bildhauer spontan nicht parat.
Viele Wochen verbringt er jeden Sommer in den Wäldern Skandinaviens. Dort erlebte Cragg, dass der Wald „das sauberste Wohnzimmer“ überhaupt ist — und dieses Gefühl will er mit den zwölf Lithografien, die ab Samstag im Ort zu sehen sind, transportieren.
Die Drucke selbst wurden von Felix Bauer hergestellt und sind käuflich. 15 Mappen hat Cragg anfertigen lassen und seinem Freund Peter Kowald gewidmet. Auf einen Erlös im fünfstelligen Bereich hofft Tony Cragg und möchte damit den Grundstock legen, um eine Stiftung im Namen Kowalds gründen zu können. „Was hier passiert, ist ein Höhepunkt für uns“, stellt Wolfgang Schmidtke von der Peter- Kowald-Gesellschaft fest.
Kowald hat, wie kaum ein anderer Künstler im Tal, die Kunst- und Kulturszene nachhaltig geprägt. Er tauschte sich nicht allein mit Musikern der Free Jazz Szene aus, sondern beeinflusste auch Künstler anderer Genres — wie den Bildhauer Tony Cragg. „Kunst ist Denken mit Material“, sagt dieser und meint damit Kunst jedweder Form.
Seine Lithografien seien so etwas wie ein Binar-Code: eine eigenständige Schrift, hinter der sich eine Struktur verbirgt. „Das ist wie in der Musik, die hier im Ort gespielt wird“, fügt Cragg hinzu. Deshalb wird bei der Vernissage zur Schau „Waldzimmer“ die Musik eine Rolle spielen, wenn Christoph Iacono am Klavier improvisieren wird.