Romantische Streicherklänge und virtuoses Harfenspiel
Martfeld Quartett und Sinfonikerin werden gefeiert.
Wuppertal. Das Martfeld Quartett hat treue Fans, wie der Andrang beim vierten Kammerkonzert der Sinfoniker im Mendelssohn-Saal der Historischen Stadthalle zeigte. Gekrönt wurde die klassische Kammermusik-Besetzung durch die Harfenistin Manuela Randlinger-Bilz.
In Trauer um die Opfer des Erdbebens in Japan begann das Streichquartett mit „A Way a Lone“ des japanischen Komponisten Toru Takemitsu. Mit Genuss zelebrierten die vier Streicher die Dissonanzen, wechselten in Wellenbewegung zwischen Aktion und Pause. Gläserne Glissandi und innig zusammenempfundene Akkorde machten das Werk zu einem eindrucksvollen Erlebnis.
Völlig gegensätzlich erschienen anschließend die „Drei Stücke für Streichquartett“ von Igor Strawinsky. Munter ließ Liviu Neagu-Gruber im Stil mittelalterlicher Tanzmusik die Geige hüpfen, während Bratschistin Hikaru Moriyama einen Basston hielt. Glissandi-Seufzer und gemeinsame Akkord-Melodien, die an einen Choral erinnern, machten die beiden anderen Sätze aus.
Sehr romantisch und von der virtuosen Harfe dominiert spielten sich die kurzen Tänze von Claude Debussy in die Herzen des Publikums. Eine Entdeckung waren Marcel Tourniers „Images“ für Streichquartett und Harfe. Sehr reizvoll verbindet er orientalische Klänge und Melodien mit Harfen-Kaskaden und malt damit musikalische Bilder aus Tunesien.
Als Höhepunkt und Abschluss gestaltete das Quartett Debussys Streichquartett g-Moll mit elegischen, sanft erblühenden Melodien. Meisterhaft beherrschten die vier Streicher ihre Instrumente, schienen weder Intonationsprobleme noch technische Grenzen zu kennen.
Manchmal hätte man sich noch etwas stärkere Kontraste gewünscht — das Quartett setzte einen deutlichen Schwerpunkt auf sanftes und inniges Spiel. Das Publikum dankte es mit langanhaltendem und begeistertem Applaus.