Gesucht: Helfer hinter Gefängnis-Mauern

Caritas braucht ehrenamtliche Mitarbeiter bei der Straffälligen-Betreuung.

Wuppertal. "Wie, du arbeitest mit den Verbrechern im Knast?" Solche Fragen muss sich Kurt Uellendahl häufig anhören. Er arbeitet schon lange als Seelsorger in den Bergischen Gefängnissen und ist Vorsitzender des katholischen Gefängnisvereins. Für ihn ist die Arbeit mit Inhaftierten sehr wichtig. Und da in den Justizvollzugsanstalten (JVA) Wuppertal und Remscheid über 1000 Menschen Beratung brauchen, betroffen sind, ist der Verein auf freiwillige Verstärkung angewiesen.

Zusammen mit der Caritas Wuppertal/ Solingen und der Caritas Remscheid sucht der Verein daher nach engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern. Vor allem auch, da für den Sommer 2011 die Eröffnung der zukünftigen JVA Ronsdorf geplant ist.

"Mit der Arbeit in den Gefängnissen wollen wir verhindern, dass die Brücken zum Leben abgerissen werden", sagt Caritas-Direktor Christoph Humburg. Deshalb steht die Arbeit auch unter dem Motto "Brücken bauen". Inhaftierte sollen den Kontakt zur Gesellschaft nicht verlieren - wichtig auch für das Leben nach dem Knast. Aber geht es dem Verein auch um den Abbau von Vorurteilen. "Die Menschen sollen hinter die Mauern gucken und dann ein realistisches Bild von Gefängnis in die Gesellschaft tragen", sagt Uellendahl.

Konkret können Interessierte Helfer in vier Bereichen arbeiten, etwa in der Einzelbetreuung eines Inhaftierten. "Viele Gefangene wünschen sich auch nur Briefkontakt nach außen", sagt Hildegard Leber, Caritas-Koordinatorin des Ehrenamts. Weiterhin besteht die Möglichkeit, Gesprächs- und Kreativgruppen für Inhaftierte anzubieten sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit zu helfen.

Wer sich ehrenamtlich beteiligen möchte, sollte mindestens 21 Jahre alt sein und eine stabile Persönlichkeit besitzen. Wichtig sind auch ein großes Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, zuzuhören. Darüber hinaus werden Verlässlichkeit, Toleranz und Verschwiegenheit vorausgesetzt. "Vor dem Hintergrund, dass viele Inhaftierte einen Migrationshintergrund haben, sind wir auch auf internationale Helfer angewiesen", sagt Uellendahl.

Für ehrenamtliche Helfer bietet die Caritas Schulungen an. Mehr Infos bei Hildegard Leber, Ruf 2805225 oder per Mail.