Giftiger Bärenklau auf den Vormarsch
Die Pflanze kann die Haut verbrennen. Eindämmen lässt sich ihr Wachstum allerdings nur schwer.
Wuppertal. Der sogenannte Riesen-Bärenklau, auch als Herkulesstaude bekannt, ist dekorativ: Meterhoch ragt die Pflanze in den Himmel, trägt große, gefiederte Laubblätter und erstrahlt von Juni bis Juli in weißer Blüte. Sobald Sonnenstrahlen auf das Gewächs treffen, kann es allerdings gefährlich werden. Dann entstehen bei Berührung mit dem Wirkstoff der Pflanze Verätzungen auf der Haut. Besonders auf öffentlichen Grünflächen droht derzeit Gefahr.
Kathrin Petersen vom Presseamt sagt, dass eine Eindämmung der Pflanzen auch in Wuppertal nur schwer möglich sei: „Wir können das Problem nicht an der Wurzel packen.“ Der Grund? Riesen-Bärenklau verbreitet sich rasend schnell und verdrängt damit andere Pflanzen. Täglich sind die Mitarbeiter des Stadtressorts Grünflächen und Forsten im Einsatz, um die nachhaltige Pflege und Entwicklung der städtischen Grünanlagen sicherzustellen.
Doch besonders in den vergangenen Wochen fiel das Augenmerk auf die gesundheitsgefährdenden Pflanzen, die sich im Bereich der Nordbahntrasse hinter dem Dorp-Tunnel nahe der ehemaligen Deponie Eskesberg ausbreiten. „Die Ränder der Trasse sind von Spontanwuchs besiedelt“, sagt Kathrin Petersen und ergänzt mit Nachdruck: „An die Menschen kommen die Pflanzen aber nicht heran. Niemand ist gefährdet.“
Aktuell seien daher keine Maßnahmen geplant, um die Herkulesstauden samt Wurzeln an der Nordbahntrasse zu entfernen. „Wir können leider nicht alle einzelnen Stauden bekämpfen und müssen Prioritäten setzen. Dort, wo Gefahr droht, greifen wir sofort ein“, so Petersen. Zudem bestehe die Hoffnung, dass die erst kürzlich abgeholzten Bäume neue Triebe bilden und so künftig den Riesen-Bärenklau an der Trasse verdrängen. „In etwa drei Jahren könnten die neu entstehenden Bäume die Stauden austreiben.“
Wo Riesen-Bärenklau vernichtet werden muss, wird Schutzkleidung getragen: „Es wird darauf geachtet, dass die Haut vollkommen bedeckt ist, da es sonst Verbrennungen gibt“, erklärt Petersen. Hobbygärtner sollten das Unkraut bereits im Frühjahr ausgraben und vernichten. Die Wurzeln stechen sie mindestens 15 Zentimeter unterhalb der Erdoberfläche ab. Wer im Frühjahr verpasst die Pflanze zu vernichten, sollte erst wieder Anfang Juli aktiv werden. Dann können die Blütenstände abgeschnitten werden. Wer verhindern möchte, dass sich neue Samen bilden, müsse die Pflanze roden und verbrennen. Dabei sollten unbedingt Handschuhe getragen werden.