WZ-Adventsserie: Wir hier im Quartier Grifflenberg in Wuppertal: Campus und friedliches Wohnquartier
Wuppertal · Nahe der Bergischen Universität Wuppertal lebt man ruhig und dennoch zentrumsnah.
Ist Wuppertal eine Studentenstadt? Schaut man auf den 268 Meter hohen Grifflenberg im Süden der Stadt, kann man sich dessen wohl sicher sein. Der Hauptcampus ist seit 1972 auf dem Gelände angesiedelt, das vorher nahezu unbebaut war. „Die Älteren erzählen, dass hier früher eine beliebte Schneewiese zum Schlittenfahren war“, verrät der CDU-Politiker Arno Hadasch, der seit fast 35 Jahren in dem Quartier wohnt, denn der Grifflenberg ist nicht nur Universitätsgelände, sondern eben auch eine beliebte Wohngegend für diejenigen, die gerne etwas ruhiger leben und sich trotzdem die Nähe zum Stadtzentrum wünschen.
Grifflenberg ist eine sichere
und familiäre Wohngegend
Auf dem Hauptcampus Grifflenberg lässt sich viel Zeit verbringen, denn hier gibt es nicht nur die meisten Fakultäten der Uni, sondern auch einige Treffpunkte für Studenten und Besucher. „Die Uni-Kneipe wird auch von anderen genutzt, denn dort kann man schön sitzen“, meint Hadasch. Vier Cafés verteilen sich auf dem Campus, die gerne auch zum Lernen oder zum Austausch zwischen den Stunden genutzt werden. Außerdem liegt der Flügelhügel, ein weitläufiger Hang, auf dem Gelände. Hier kann man Sonnenuntergänge beobachten und im Winter Schlittenfahren. Die Universitätsräume werden von den Studenten für interne, aber auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt.
„Hier ist alles sehr herzlich, man hilft und kennt sich untereinander. Das ist heutzutage etwas Besonderes“, meint die Landtagsabgeordnete Dilek Engin. Ein Gefühl von Sicherheit sei nicht mehr selbstverständlich, doch in Grifflenberg „habe ich keine Bedenken. Hier richten Kinder Flohmärkte aus und man macht sich keine Sorgen – auch wenn meine Kinder so weit sind und sich nach draußen stellen wollen“, sagt Engin.
Früher sei das nachbarschaftliche Verhältnis noch intensiver gewesen, doch „die älteren Herrschaften sind nach und nach verstorben und manches ging verloren. Wir versuchen hier jedoch aufrechtzuerhalten, was sie hinterlassen haben.“ Sie habe auch das Gefühl, dass auch neue Nachbarn den Geist des Quartieres erhalten wollen.
Oben auf dem Grifflenberg lebt man ruhig und doch zentral. „In zehn Minuten bin ich am Bahnhof, selbst wenn keine Busse fahren“, überlegt Hadasch, daher sei die Wohnlage ideal und die Lebensqualität hoch. „Wir haben hier ein schönes Quartier mit zwei Parks wie etwa dem Von-der-Heydt-Park sowie dem Wald am Freudenberg.“
Der Bürgerverein Südstadt arbeitet stetig an der Optimierung der Aufenthaltsqualität. „Wir wollen Liegebänke beschaffen, auf denen man sich niederlassen und einen Blick auf das Tal werfen kann. Auch ein Bücherschrank ist im Gespräch“, deutet Hadasch an, der auch Vorstandsmitglied im Bürgerverein ist. Engin wünscht sich für die Nachbarschaft in Grifflenberg zusätzliche Begegnungsorte. „Es gibt noch Potenzial nach oben“, glaubt sie.
Der Weg zum Grifflenberg ist nicht immer optimal. Zu Fuß kann der Anstieg ganz schön beschwerlich sein, gerade mit Büchern, Ordnern oder sogar einem Laptop in den Taschen der Studenten. Es fahren auch Busse auf die Spitze des Berges, doch hier kann es zu den Stoßzeiten auch mal eng werden. „Vor allem um zehn und um zwölf Uhr, da sollte man lieber etwas früher hin“, weiß die 21-jährige Studentin Laura Schadt, die zu den Vorlesungen laufen kann. „Bei schlechtem Wetter ist es jedoch sehr ungemütlich“, meint die gebürtige Sauerländerin, die für das Studium in die Südstadt gezogen ist.
Vor 20 Jahren sei die Bussituation sogar „eher noch schlimmer“ gewesen, erinnert sich Engin, die zu den Vorlesungen oft zu spät gekommen ist. „Deswegen bin ich von Elberfeld hier hochgezogen.“ Seit den Buskürzungen sei es besonders für ältere Menschen manchmal problematisch geworden. „Gerade im Winter, wenn Busse weniger oder gar nicht fahren, wird es manchmal schwierig, daher fragen wir schon einmal, ob man etwas vom Einkaufen mitbringen kann“, meint Engin.
Hadasch ist sich sicher: „Es gibt immer Kleinigkeiten, die ein Quartier verbessern, aber wir haben schon jetzt eine sehr lebenswerte Gegend.“