Handtaschen-Räuber verurteilt
Heranwachsende (21 und 17) überfielen Frauen auf der Hardt.
Wuppertal. Es war ein Überfall am helllichten Tag: Zwei Frauen, 76 und 71 Jahre alt, waren im März dieses Jahres zu einem Spaziergang auf der Hardt unterwegs - bei schönem Wetter zur Mittagszeit. Dort sollen zwei Heranwachsende (21 und 17) ihnen aufgelauert haben.
Sie sollen sich ihren Opfern von hinten genähert und versucht haben, ihnen die Taschen zu entreißen. Doch die 71-Jährige hielt ihre Handtasche fest, woraufhin der 21-Jährige sie geschubst haben soll. Die Frau erlitt bei dem Sturz Prellungen und Blutergüsse.
Im Prozess vor dem Amtsgericht gestanden die beiden Heranwachsenden am Dienstag die Tat. Der 21-Jährige wurde zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung verurteilt.
Seine 17-jährige mutmaßliche Komplizin war für die Staatsanwaltschaft kein unbeschriebenes Blatt: Sie wurde unter Einbeziehung eines anderen Urteils zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt — ohne Bewährung. Eine weitere Mitangeklagte (15), die Wache geschoben haben soll, wurde freigesprochen, weil ihr die Beteiligung an der Tat nicht nachgewiesen werden konnte.
Das 71-jährige Opfer schilderte am Dienstag ihre Angst bei Spaziergängen auf der Hardt. Zunächst habe sie diese gemieden, mittlerweile sei aber wieder Normalität eingekehrt. Auf die Zeugenaussage der 76-Jährigen verzichtete das Gericht, weil sich die Frau — unabhängig vom Handtaschen-Raub — im Krankenhaus befindet.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.