Gespräch „Heute sind die Leute mit 70 Jahren noch mobil“

Ronsdorf. · Beim WZ-Stammtisch unterstrichen die Ronsdorfer die Relevanz des ÖPNV für den Stadtteil.

Im Café Elias trafen sich Leser mit den WZ-Redakteuren Katharina Rüth und Daniel Neukirchen.

Foto: Fries, Stefan (fri)/Fries, Stefan (fr)

Der kommende Fahrplanwechsel der Stadtwerke hat in den Stadtteilen für viel Kritik gesorgt. Auch beim jüngsten WZ-Stammtisch in Ronsdorf wurde der Wegfall einiger Fahr-Angebote diskutiert. Peter Stuhlreiter wunderte sich, dass in der Bezirksvertretung Ronsdorf so wenig Kritik dazu kam. Seine Frau Christa stellte fest: „Egal, ob nur drei Leute im Bus sitzen, der Bus muss einfach fahren.“ Günter Fürth erinnerte: „Heute sind die Leute mit 70 noch mobil. Das heißt aber nicht, dass sie zu Fuß gehen.“

Einig waren sich die Teilnehmer des Stammtischs, dass sie gern in Ronsdorf leben. „Wir fühlen uns wohl“, sagte Fürth. In den letzten Jahren seien die Ronsdorfer noch enger zusammengerückt. „Ronsdorf ist eine verschworene Gemeinschaft“, bestätigte Hans Horst Thomas.

Er erinnert sich noch, dass Anfang der 70er Jahre eine Fußgängerzone im Stadtteil geplant war, er sich aber dagegen eingesetzt hat: „Ich bin zu allen Geschäften und habe erklärt, was passiert.“ Er habe deutlich gemacht, „dass hier keiner schlendert“. Man komme zum Einkaufen und fahre wieder. Deshalb seien Parkplätze wichtig. Da sei die Situation in Ronsdorf zum Glück gut, bestätigen auch die anderen. Mit dem Angebot der Geschäfte sind alle zufrieden, nur eins fehle, sagte Christa Stuhlreiter: „Ich vermisse einen Herrenausstatter.“

Im Stadtteil fehlen
auch Erzieher

Ihr Mann Peter Stuhlreiter stellt fest, dass in Ronsdorf auch Erzieherinnen fehlen – die neue Kita an der Staubenthaler Straße sei fertig, könne aber wegen des Personalmangels noch nicht alle Gruppen eröffnen. Rosemarie Kau legt den Finger in die Wunde: „Die Ausbildung wird nicht bezahlt.“ Das sei einer der Punkte, warum der Beruf nicht attraktiv genug sei.

Thema wurde auch der geplante Ausbau der L419. Peter Stuhlreiter, der auch Sprecher der BI „Keine Autobahn durch Ronsdorf“ ist, wies auf Engstellen bei den Zufahrten für die geplante Schnellstraße hin: Die Zufahrten von der A535 und der A46 auf die L419 seien jeweils einspurig - da werde es dann Staus geben. Hans Horst Thomas fürchtet vor allem die Staus während der Bauzeit: „Wie viel Benzin da verbraucht werden wird!“ Christa Stuhlreiter ergänzte: „Und wie viel Lebensqualität!“

Die Lebensqualität am Bandwirkerplatz möchte Günter Fürth gern noch steigern. Schon einmal hatte er beim WZ-Stammtisch an dieser Stelle einen Boule-Platz gefordert – was aber viele kritisch sähen. Er sagte aber: „Man müsste baulich gar nichts verändern.“ Ein Boule-Treffpunkt an dieser Stelle würde die Aufenthaltsqualität noch steigern.