„Ich will das Café nicht länger zulassen“
Marcel Thomas verspricht nun, er wolle das Museumscafé am 29. November wieder eröffnen: „Es liegt an der Lüftung.“
Wuppertal. Das neue Museumscafé wird schick und fein — mit Barhockern, wie sie im Museum of Modern Art in New York stehen, und großen Viereck-Leuchten über der Theke, für die das Pergament aus Spanien kam. Wenn das Café denn irgendwann mal öffnet.
Seit September 2015 ist das Café geschlossen. Seitdem fehlt den Museumsbesuchern die Möglichkeit, ihren Gang durchs Von der Heydt-Museum mit einer Einkehr im Café abzurunden. Erfahrungsgemäß schreckt das eine bestürzend hohe Zahl von Besuchern ab, solch eine Stätte je wieder zu besuchen.
Seit Anfang des Jahres renoviert Marcel Thomas als Untermieter des Kunst- und Museums-Vereins die Lokalität. Anders als von Museumsdirektor Gerhard Finckh erhofft, hat Thomas nicht wie angekündigt zur Tony Cragg-Ausstellung im April eröffnet und ist auch jetzt zur großen Schau mit Werken von Degas und Rodin nicht fertig.
Morgen will er immerhin von 17 bis 19 Uhr die Besucher hineinlassen, die eine Karte für die Ausstellungseröffnung im Museum haben: „Wir begrüßen sie mit einem Glas Prosecco, dann können sie sich unsere Räume mal anschauen.“
„Vorherige Öffnungstermine wurden durch uns weder kommuniziert noch verschoben“, heißt es jetzt von Marcel Thomas — den zuletzt genannten 1. Oktober hatten das Gebäudemanagement und Kulturdezernent Matthias Nocke öffentlich gemacht.
Nun stellt der Café-Betreiber den 29. November als ersten richtigen Publikumstag in Aussicht: „Ich will das Café nicht länger zulassen.“ Allerdings „ eröffnen wir ganz leise und schleichend“, sagt er. Denn es wird im „Muluru“ (Museum Lunch Room) von dienstags bis sonntags zwischen 11 und 19 Uhr lediglich Kaffee und Kuchen geben. Die Küche werde erst ab Ende Januar in Betrieb genommen.
Grund sei eine Verspätung beim Lüftungseinbau. Da habe es Kommunikationsprobleme mit dem Gebäudemanagement und dem Vermieter gegeben, sagt Thomas. Mit der ursprünglich geplanten Technik hätte er im Grunde nur Speisen im Wasserbad aufwärmen können. Nun werde stattdessen eine Plasma-Lüftung eingebaut, die die Abluft zu 99 Prozent reinige — „da riechen Sie auf der Straße überhaupt nichts von der Küche“.
Die Lüftung sei eigentlich eine Angelegenheit des Gebäudemanagements gewesen, aber er habe das jetzt übernommen und einen Lüftungsbauer beauftragt. Ende nächster Woche sei die Technik „aller Wahrscheinlichkeit nach“ fertig eingebaut.