Idee: Camper auf dem Carnaper Platz
Der Rotter Bürgerverein könnte sich fünf Stellflächen für Wohnmobile auf dem Areal gut vorstellen.
Rott. Kirmes, Zirkus, Theater und Schau: Der Carnaper Platz ist vielen Wuppertalern als Veranstaltungsfläche bekannt. Manch einer nahm ihn außerhalb von Festen und Märkten schon als Parkplatz in Anspruch, und zuletzt hatte es Diskussionen um die Zukunft des großen Platzes in Nachbarschaft zu Stadtwerken, Krankenhaus und den Wohnstraßen des Rott gegeben. Nach Beschlüssen aus dem vergangenen Jahr soll er ein Pflaster erhalten. Und in dem Zusammenhang hat der Rotter Bürgerverein um seinen Ehrenvorsitzenden Karl-Heinz Emde die Idee, dort auch Platz für Camper zu schaffen. „Wir haben selbst Wohnmobilnutzer in unseren Reihen“, so Emde, für Tagesgäste oder auch Städtetourismus biete sich die Fläche an.
Bezirksbürgermeister Hans Hermann Lücke (CDU) sieht die Anregung positiv: „Das ist eine gute Überlegung, auch in dem Sinne, Tourismus nach Wuppertal zu holen“, sagte er gestern im Gespräch mit der WZ. Er würde es begrüßen, wenn die Stellflächen eingerichtet würden: „Und ich hoffe, dass die dann auch richtig gut in Anspruch genommen werden — von Tagesgästen und anderen Besuchern, die sich dann vielleicht auch ein paar Tage länger unsere schöne Stadt anschauen.“ Gerade Städtetouristen seien gern in Wohnmobilen unterwegs.
Ob und in welcher Form die Stellflächen bewirtschaft werden, sei indes noch nicht geklärt. „Da wird noch beraten. Und es müsste auch geklärt werden, wie das in den Zeiten gehandhabt wird, in denen der Carnaper Platz als Veranstaltungsort genutzt wird.“ Insbesondere sei zu klären, wer den Platz pflegt.
Zunächst aber muss er hergerichtet werden. Die Stadt bestätigt die Pläne zur Pflasterung des zentralen Platzes im Barmer Norden. Voraussichtlich im Frühjahr sollen die Arbeiten zu geschätzten Kosten von etwa 700 000 Euro beginnen. Erst, wenn dies möglicherweise im kommenden Herbst abgeschlossen ist, kann über die Wohnmobil-Pläne nachgedacht werden. Wobei sich natürlich die Frage stelle, wie eine mögliche Versorgung mit Wasser und Strom aussehen könnte, gibt Stadtsprecherin Martina Eckermann zu bedenken.
Stellplätze für Wohnmobile gibt es zurzeit an zwei weiteren Orten im Wuppertaler Stadtgebiet: Zum einen bestehen vier Plätze an der Kornstraße, zum anderen bietet die Wohnmobiloase von Rheingold-Reisen an der Linderhauser Straße zehn Stellflächen an. „Wuppertal kann durchaus noch einen weiteren Standort vertragen“, sagt Rheingold-Geschäftsführer Axel Blankennagel zu der Barmer Idee. „Doch ob der Carnaper Platz aus Sicht von Wohnmobilnutzern wirklich attraktiv ist, wage ich zu bezweifeln.“