Junge Brüsseler planen Ausstellung über Wuppertal
Städte, die nicht im Fokus stehen, aber trotzdem interessant sind — dafür sei Wuppertal ein gutes Beispiel, finden vier Freunde.
Wuppertal. Es gibt viele Städte auf der Welt, die im Schatten der berühmten Touristenstädte übersehen werden. Oft werden sie als langweilig empfunden. Doch das kann doch gar nicht sein, sind Sonia Rouabhi, Antoine Bazantay, Justine Masseaux und Jean Le Peltier überzeugt. Und wollen das am Beispiel Wuppertal beweisen.
„BRIK“ haben die vier Freunde ihr selbst organisiertes Projekt genannt. „Das ist weder deutsch noch englisch und klingt einfach cool“, sagt Antoine Bazantay. Zudem erinnere es an „brick“, das englische Wort für Stein und Mauern: „Wir wollen hinter Mauern sehen.“
Wuppertal wählten sie, weil keiner von ihnen die Stadt kannte, sie aber von Brüssel aus gut erreichbar ist. Zudem hätten sie die mögliche Konkurrenz mit Düsseldorf und Köln interessiert, der Strukturwandel, der die Stadt zu einer Neuerfindung ihrer selbst zwinge, und die Unterschiedlichkeit der Stadtteile. „Und dann hat uns ein deutscher Freund erzählt, dass Wuppertal als langweilig und verregnet gilt — wir finden, das ist ein exzellenter Startpunkt. Wir werden den Leuten hoffentlich zeigen, dass sie falsch liegen.“
Sie haben Wuppertal mehrfach besucht, sammeln über eine Internetseite Bilder und Texte über Wuppertal. Im Mai haben sie sich mit Wuppertalern im Bahnhof Mirke getroffen, um deren Sicht auf Wuppertal zu erfahren. Sie ließen sich wichtige Gebäude zeigen und erstellten eine subjektive Karte der Stadt. Ein ähnlicher Workshop ist für Anfang September geplant.
Am 28. Oktober wollen sie im Brüsseler Kulturzentrum „Le Brass“ ihre Erkenntnisse vorstellen. Die Ausstellung wird Karten, Interviews, Bilder, Klänge und Videos umfassen, es wird Wuppertaler Bier und ein Konzert der Band Odd Couple geben, die beim Wuppertaler Label Cargo Records unter Vertrag ist.
Heute sind die vier Wuppertal-Fans: „Die Stadt hat viele interessante Aspekte. Deshalb denken wir, dass wir eine gute Wahl getroffen haben“, sagt Bazantay. Wird die erste Ausstellung ein Erfolg, sollen weitere Städte folgen. „Unsere Idee ist, uns jedes Jahr eine neue Stadt vorzunehmen.“