JVA: Bisheriges Vorgehen ist ausreichend
Die zwei Selbsttötungen vor sechs Monaten seien nicht zu verhindern gewesen.
Wuppertal. Vor einem halben Jahr setzten innerhalb von sechs Wochen zwei Häftlinge in der JVA Ronsdorf ihrem Leben ein Ende. Sie wurden jeweils von der Morgenschicht tot in ihren Zellen gefunden, wo sie sich erhängt hatten. Hat die Vollzugsanstalt seither etwas in ihren Abläufen geändert?
„Nein“, sagt Anstaltsleiter Rupert Koch. Dafür habe es keine Veranlassung gegeben. Die beiden Todesfälle seien einfach nicht vorhersehbar und damit auch nicht zu verhindern gewesen. „Wir haben das hinterher nochmal ausgewertet“, berichtet er. „Aus unserer Sicht ist alles getan worden, was zu tun ist.“
Nachgehakt
Bei beiden Häftlingen hätten die Mitarbeiter der JVA keine Anzeichen einer Selbstmordgefährdung bemerkt. Daher habe es auch keine zusätzliche Beobachtung gegeben. „Vor solchen Ereignissen ist man nicht gefeit“, bedauert der Anstaltsleiter. Gebe es zum Beispiel beim Eingangsgespräch Hinweise für eine Suizidgefährdung, würden die Häftlinge besonders engmaschig beobachtet: „Spätestens alle 15 Minuten sehen wir nach“, erklärt Koch. Dabei blickten die Mitarbeiter durch eine Türöffnung in die Zelle. In der Nacht müssten sie dafür auch das Licht anmachen, bestätigt Koch. Darüber hatte sich kürzlich Ex-Arcandor-Chef Thomas Middelhoff beschwert, der in Untersuchungshaft saß. „Was sollen wir machen, sonst können wir ja nichts sehen“, so Koch. Tagsüber würden die Häftlinge von der Kontrolle weniger mitbekommen.