Sozialer Einsatz im Ausland: Sarah geht nach Kanada

Die 18-Jährige arbeitet ein Jahr lang künstlerisch mit Behinderten auf einem heilpädagogischen Bauernhof.

Foto: Andreas Fischer

Es ist die Kombination aus sozialem Engagement und künstlerischer Arbeit, die sie an dem Auslandsaufenthalt besonders reizt: Ab August wird Sarah Heilemann ein Jahr lang mit Menschen mit Behinderungen auf der Glenora Farm in Kanada zusammen leben und mit ihnen künstlerisch arbeiten. „Ich glaube, dass die Arbeit schwer wird, weil es eine große Verantwortung ist, von morgens bis abends für die Menschen da zu sein“, sagt die 18-Jährige, die gerade ihre Abitur-Prüfungen am St.-Anna-Gymnasium abgeschlossen hat.

In Lebensgemeinschaften wird sie mit anderen Freiwilligen mit Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung gemeinsam auf einem heilpädagogischen Bauernhof leben. Trotz der großen Verantwortung freut sie sich auf die neue Aufgabe, bei der sie die Bewohner unter anderem in Werkstätten der Farm betreuen darf.

Organisiert wird der Freiwilligendienst vom gemeinnützigen Verein „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“. „Bei dieser Organisation hat mir die ganzheitliche Sichtweise gefallen“, begründet Sarah ihre Auswahl.

Um ihren Aufenthalt in Kanada zu finanzieren, hat sie an verschiedenen Kunstmärkten teilgenommen, um ihre Kunstwerke zu verkaufen. So war sie vor einigen Wochen auch beim Kunstrausch in Ronsdorf dabei. Dort hat sie Gemälde und handgefertigte Stifte aus Naturholz angeboten. Zusätzlich hat sie aus Verwandten und Bekannten einen Förderkreis aufgebaut, um die nötigen 3300 Euro zu sammeln.

Sarah Heilemann, künftige Behinderten-Betreuerin

Mehr als die Hälfte des Geldes hat sie schon, aber sie sucht weiter nach Menschen, die sie und ihr Projekt unterstützen wollen.

Bevor Sarah Design studiert, ist es ihr wichtig, noch etwas Soziales zu machen. Für sie wird soziales Engagement auch im Berufsleben eine Rolle spielen. Wenn Sarah an die Zukunft denkt, hat sie gemischte Gefühle: „Ich freue mich auf das Land und die Leute, die ganz anders und viel bewusster leben.“ Sie hat Respekt vor den neuen Aufgaben, blickt insgesamt aber optimistisch in die Zukunft: „Dieses Jahr wird mich auf jeden Fall prägen.“