Kardinal Meisner: "Ich bin ein Wuppertaler"
Rom-Wallfahrt: Zum Abschluss der Reise predigte der Kardinal für die 350 Pilger aus dem Bergischen.
Wuppertal/Rom. "Ich bin ein Wuppertaler", rief Kardinal Joachim Meisner den Wuppertaler Pilgern gestern nach dem Feierlichen Pontifikalamt in der Basilika San Lorenzo fuori le mura zum Abschluss der Stadtwallfahrt nach Rom zu. Kardinal Meisner beglückwünschte die rund 350 Wuppertaler, darunter auch viele Wuppertaler Messdiener, dass sie sich mit dieser gemeinsamen Pilgerfahrt an das Grab ihres Stadtpatrons einen Teil der Stadtgeschichte und den Heiligen Laurentius als ihren Heiligen und Mitbürger zurück in die Stadt geholt hätten.
Sichtbares Zeichen der neu geknüpften Verbindung zwischen Wuppertal und einer der bedeutendsten Wallfahrtskirchen Roms ist eine Plakette in der Sakristei, auf der seit gestern an die Wuppertaler Stadtwallfahrt und das Pontifikalamt zu Ehren des Heiligen Sankt Laurentius erinnert wird. Bis zuletzt war um die Anbringung der Tafel mit den Denkmalschützern gerungen worden, denn die Ursprünge der Basilika reichen ins 6. Jahrhundert zurück. Vor allem im Hauptschiff der Kirche hat es seitdem so gut wie keine baulichen Veränderungen gegeben.
Wuppertal hat Spuren im alten Rom hinterlassen, und einen würdigeren Abschluss hätte die gemeinsame Pilgerreise katholischer und evangelischer Christen aus dem Bergischen Land nicht finden können. Dazu trug besonders Kardinal Joachim Meisner mit einer bemerkenswerten Predigt bei, die für ihn eine Herzensangelegenheit war. "Die Wuppertaler haben immer über sich den Himmel gesehen", sagte Kardinal Meisner und ermutigte die Gläubigen, die Botschaft ihrer Pilgerreise mit ins Bergische Land zu nehmen.
Nach dem Auszug aus der Kirche musste der Kardinal zahlreiche Pilgerhefte mit seinem Autogramm versehen. Gelegenheit für den Schirmherrn der Wallfahrt, die Organisatoren ausgiebig zu loben. "Das ist ein Pilotprojekt, es könnte ein Vorbild für andere große Gemeinden werden. Wenn ich an die Heiligenfiguren auf dem Petersdom denke, dann wird sich auch für andere Gemeinden der passende Stadtpatron finden", sagte Meisner.
Und was sagt der Kardinal über den Wuppertaler Stadtdechanten Kurth, der die Idee zur großen Pilgerfahrt vor fast zwei Jahren in Köln vorbrachte? Die Antwort kommt ganz spontan und verschmitzt: "Er soll so weitermachen."