Kaugummis machen den Straßenreinigern zu schaffen

Das Entfernen der hässlichen Flecken ist aufwendig und teuer.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Kaugummis sind lecker, machen einen frischen Geschmack. Ausgekaute Kaugummis sind dagegen eklig und verschandeln die Straßen. Auf der ganzen Welt kämpfen Städte gegen die hässlichen Gummiflecken. Auch Wuppertals Straßen sind damit übersät. Eine einfache Lösung zur Abhilfe gibt es nicht.

„Wir haben schon verschiedene Geräte ausprobiert“, berichtet Wolfgang Herkenberg, Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft AWG. Bisher habe man noch kein Gerät gefunden, dass wirklich hilft. Vor einigen Jahren hätten sie große Hoffnungen auf eine Maschine gesetzt, die festgetretene Kaugummis mit Trockeneis beschoss. Das funktionierte.

Aber: „Es machte einen höllischen Lärm. Wir haben sie am Alten Markt ausprobiert, sie hat den Verkehrslärm übertönt.“ Zudem hätten sie darauf achten müssen, dass die Eiskugeln nicht Mitarbeiter und Passanten treffen. Als größtes Problem aber erwies sich die Tatsache, dass nach Entfernen der Kaugummis helle Flecken blieben. „Wir hätten also den Boden flächendeckend bearbeiten müssen“, so Herkenberg. Das sei zu aufwendig.

Das Beste wäre, wenn die Kaugummis nicht mehr auf der Straße landen würden. Zwar mahnen die meisten Verpackungen, ausgekauten Gummis in den Müll zu werfen. Trotzdem landen ständig neue Gummiknubbel auf der Straße, ärgern noch mal den, der hineintritt, werden dann zu Schmutzfängern auf dem Asphalt.

Theoretisch könnte die Stadt das Ausspucken auf die Straße mit einem Bußgeld von 20 Euro ahnden — für unzulässiges Entsorgen von Abfall. Aber dafür müssten die Stadtmitarbeiter die Sünder auf frischer Tat ertappen — was naturgemäß selten gelingt.

„Wir haben auch schon viel Öffentlichkeitsarbeit gemacht“, berichtet Herkenberg. Geändert habe sich wenig. 2009 machte Designer Marcus Sonntag, damals Student der Wuppertaler Universität, mit seiner Diplom-Arbeit Furore. Er hatte über 100 witzige Vorschläge für Plakate und Aktionen, um Kaugummi-Kauer zu animieren, die Reste im Abfall zu entsorgen. Übernommen hat die Ideen keiner.

Der Eigenbetrieb Straßenreinigung (ESW) testet derzeit eine neue Maschine — „auch im Hinblick auf die Umgestaltung des Döppersbergs“, sagt Abteilungsleiter Uwe Lünenschloß. Die arbeite mit heißem Hochdruck-Wasserdampf und einer großen Bürste. „Die hilft schon einiges“, so Lünenschloß. Aber sie sei mit 180 000 Euro auch entsprechend teuer, Daher halten die Fachleute weiter die Augen offen, schauen sich nächstes Jahr auf einer Messe um. „Es gibt ja immer was neues.“