Kriminalität Sie hatten eine Schusswaffe dabei: Kinderbande überfällt Tankstelle in Wuppertal

Update | Wuppertal · Die Polizei stellte mehrere Tatverdächtige im Alter von 12 bis 18 Jahren. Auch ein Hubschrauber wurde für die Suche eingesetzt.

Die Polizei hat nach dem Überfall Tatverdächtige vor Ort angetroffen und festgehalten.

Foto: Tim Oelbermann

Junge Täter haben am späten Mittwochabend eine Tankstelle in Wuppertal ausgeraubt. Sie sollen um kurz vor Ladenschluss, gegen 23 Uhr, die „Jet“ an der Wittener Straße in Nächstebreck betreten haben. Dabei zückten sie sogar eine Schusswaffe. Das bestätigte die Polizei.

Am Donnerstagmittag gab die Polizei weitere Details zum Ablauf der Straftat bekannt: Demnach hielten sich nach ersten Erkenntnissen zunächst zwei Kinder (12 und 13 Jahre alt) im Bereich der Tankstelle auf und kundschafteten offenbar die Örtlichkeit aus.

Nach Geschäftsschluss erschien eines der Kinder erneut auf dem Tankstellengelände und machte sich an der verschlossenen Tür bemerkbar. Als die 55 Jahre alte Tankstellenmitarbeiterin die Tür öffnete, drängten zwei weitere Täter in die Räumlichkeiten. Dort bedrohten sie die Tankstellenmitarbeiterin und offenbar zum Schein auch das Kind mit einer Schusswaffe und forderten von der Frau die Herausgabe von Bargeld und Zigaretten.

Mit ihrer Beute flüchteten die Täter sowie das Kind anschließend. Im Zuge der Fahndung, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt wurde, konnte die Polizei in der Nähe des Tatortes, in einem Gebüsch verborgen, zwei Jungen festgestellt werden (12 und 13).

Kurze Zeit später nahm die Polizei dann noch einen Jugendlichen im Alter von 14 Jahren und einen 18-Jährigen im Bereich Wichlinghausen fest, die verdächtig sind, den eigentlichen Überfall verübt zu haben.

Die teilweise bereits hinlänglich polizeilich in Erscheinung getretenen Kinder sowie der 14 Jahre alte Jugendliche und der 18 Jahre alte Heranwachsende wurden zur Polizeiwache verbracht. Mangels vorhandener Strafmündigkeit wurden die Kinder anschließend in die Obhut ihrer Familienangehörigen übergeben und das Jugendamt von dem Vorfall informiert. Der 14 Jahre alte Jugendliche und der 18 Jahre alte Tatverdächtige wurden am Donnerstag wieder auf freien Fuß gesetzt - laut Polizei fehlen Haftgründe.

Sofern der 18 Jahre alte Beschuldigte nach dem Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden sollte, droht ihm eine Freiheitsstrafe von drei bis zu 15 Jahren. Die Ermittlungen dauern an.