Kita-Streik: Eltern bekommen das Essensgeld zurück — aber nicht alles
Die Stadt zahlt pro Tag bis zu 1,50 Euro.
Wuppertal. Für Eltern ist der Kita-Streit nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Wer sein Kind betreuen lassen muss, bezahlt, wer es nicht betreuen lassen kann, deswegen aber Urlaub nehmen muss, bezahlt gewissermaßen auch. Und wer sein Kind in der Tagesstätte verköstigen muss, der zahlt auch, wenn es nichts zu essen gibt. Keine Mahlzeit, keine Rechnung gilt in der Stadtverwaltung nicht.
Das geschieht zum Ärger einiger Eltern, die sich bei der WZ gemeldet haben. Die Vorwürfe reichen von „Wegelagerei“ bis „Unverschämt“. Die Nerven sind angespannt, der Streik zeigt Wirkung. „Ich bezahle nicht für etwas, das ich nicht bekomme“, kündigte eine Mutter an. Erfolglos: Das Essensgeld wird monatlich eingezogen und ist erst einmal weg.
Mit den Vorwürfen konfrontiert, reagierte Stadtkämmerer Johannes Slawig überrascht. „Das kann nicht sein“, sagte er. Seine Nachforschungen haben ergeben, dass es in der Tat nicht so ist. Die Stadt ersetzt das Essensgeld — aber nicht ganz. In einem von Jugendamtsleiterin Cornelia Weidenbruch unterzeichneten Brief an Eltern wird das Verfahren erklärt. „Für Fehltage, an denen das Kind bis 9 Uhr entschuldigt wurde, werden für Verpflegungen folgende Beiträge pro Tag erstattet: a. Tiefkühlkost 1,30 Euro, b. von Dritten angelieferte Mittagsverpflegung 1,50 Euro.“
Die Freude hält sich bei den Eltern in Grenzen. „Wir bezahlen pro Mahlzeit drei und mehr Euro“, schimpft eine Mutter. Auch dafür hat die Stadtverwaltung eine Erklärung: Fixkosten der Zulieferer. Für Eltern ist das schwer verdaulich. ll