Kläranlagen werden erneuert
Der Wupperverband investiert in mehrere Anlagen und plant Renaturierungen auf rund 15 Kilometern entlang der Wupper.
Wuppertal. Gute Nachrichten für alle Wasserkunden hatte der Wupperverband (WV) bei seiner ersten Pressekonferenz im neuen Jahr zu vermelden: Die Sparte Abwasser hat 2015 einen Überschuss von fast drei Millionen Euro erwirtschaftet.
Damit bleiben die Abwassergebühren stabil — zumindest aus Sicht des WV. Der Wupperverband bereitet das Schmutzwasser, das auch aus den Privathaushalten kommt, nur auf. Die Kanalnetze werden in der Regel von den Städten betrieben. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts legt der WV seine Aufwendungen auf die Mitglieder um, dazu gehören Kommunen und Industrie. Die Städte wiederum rechnen mit ihren Kunden dann über den Verbrauch ab.
Allerdings erwartet der Wupperverband höhere Kosten bei der Gewässerunterhaltung. Ob das mittelfristig zu höheren Preisen für Endverbraucher führen wird, konnte der WV naturgemäß nicht sagen. Für dieses Jahr plant der Verband zahlreiche Investitionen. Ein großer Posten wird die Verfahrens- und Energie-Optimierung der Kläranlagen Burg (9,3 Millionen Euro), Marienheide (5,3 Millionen Euro) und Buchenhofen (8,6 Millionen Euro) sein. Buchenhofen wird 2016 aus verschiedenen Gründen häufiger im Gespräch sein: „Das Laborgebäude ist nicht mehr okay und muss saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden“, berichtet Claudia Fischer vom Verbandsrat. Eventuell entsteht mit Partnern ein größeres Labor. Die Dependance in Wermelskirchen bleibe aber bestehen.
Indes bleibt Buchenhofen Pilotanlage. Hier testet der Wupperverband, wie medizinische Wirkstoffe, etwa Antibiotika, aus dem Abwasser entfernt werden können. „Wir haben festgestellt, dass Aktivkohle Diclofenac eliminiert“, freut sich Vorstand Georg Wulf. Andere Wasserverbände würden andere Mittel einsetzen und sich mit dem Wupperverband über ihre Ergebnisse austauschen. „Es hat sich gezeigt, dass es nichts gibt, was alles entfernt.“
Der Wupperverband plant und begleitet auch in diesem Jahr zahlreiche Projekte in den Mitgliedskommunen. So steht für das zweite Halbjahr in Wuppertal eine Fluss-Renaturierungsmaßnahme vom Pfälzer Steg in Heckinghausen bis zum Alten Markt auf der Agenda. Die 1,4 Kilometer lange Strecke soll naturnah gestaltet werden. Dazu wird die alte Wehranlage zum Teil abgetragen. Insgesamt werden in Wuppertal 15 Kilometer Wupper gemeinsam mit der Stadt und dem Verein „Neue Ufer“ renaturiert. „8,5 Kilometer haben wir schon fertig“, berichtet der stellvertretende WV-Vorstand Volker Erbe. Gemeinsam mit der Stadt sei auch der Neubau der Remlingrader Brücke über den Beyenburger Stausee geplant, wo dann ein drei Meter breiter Fuß- und Radweg sowie eine zwei Meter hohe Durchfahrt realisiert werden sollen.