Klangart mit einem teuflischen Quartett
In der Reihe Klangart im Skulpturenpark trat das „Devil Quartet“ rund um den begnadeten Jazz-Trompeter Paolo Fresu auf.
Wuppertal. Nach dem grandiosen Erinnerungskonzert für einen der Heroen des Jazz - Charlie Mariano - ist es den Klangart-Veranstaltern erneut gelungen, mit dem Devil Quartet namhafte Jazzmusiker nach Wuppertal zu locken.
Am Sonntag gab es daher die italienischen Momente im Jazz zu genießen. Genauer gesagt waren es sardische, denn Bandleader Paolo Fresu kommt aus Sardinien. Passend dazu die südländischen Temperaturen, die - bei bislang eher launigem Wetter ganz untypisch für die Konzertreihe im Skulpturenpark - das Ereignis adelten. Etwa 400 Besucher waren gekommen, um sich in der Spätnachmittagssonne zu einer Klangreise verführen zu lassen: Teils brav eingereiht auf ihren Stühlen vor der Bühne hockend, teils sich in den Schatten flüchtend und dahin dösend die Klangpaletten goutierend. Das Devil Quartet wird in der Szene auch das teuflische genannt.
Oberteufel Paolo Fresu, - ein Meister der Trompete, der zu den besten seines Fachs in Europa zählt - beeindruckte wieder einmal durch die große Variabilität der erzeugten Klangbilder. Impressionistisch hingetupfte Pastellklänge, atemberaubender Swing, Balladenhaftes und Jazzrockiges wurde professionell vorgetragen.
Ein kreatives Programm, das mit herkömmlichem Jazz genauso daherkam, wie mit elektronisch verfremdetem. Begleitet wurde Paulo Fresu im sehr guten Zusammenspiel vom Bassisten Paolino della Porta, dem Gitarristen Bebo Ferra und Stefano Bagnoli am Schlagzeug. Es mag einige im Publikum gegeben haben, die mit den ein wenig seichten Balladen fremdelten, andere waren von den wohl obligatorischen Solodarbietungen leicht irritiert. Den Schlussbeifall frenetisch zu nennen, wäre daher auch übertrieben.