Konditorin Uschi Vogt: Wahl-Wuppertalerin macht ihre Heimat süß
Die Konditorin Uschi Vogt modellierte eine Liebeserklärung an die Stadt.
Wuppertal. Mit ihrer nun abgeschlossenen Konditor-Ausbildung hat sich Uschi Vogt einen Kindheitstraum erfüllt — und bei der Meisterprüfung in Köln zeigte die 48-jährige Wahl-Wuppertalerin gleich noch, wie wichtig ihr ihre Stadt ist: Die süßen Meisterwerke zeigen nämlich Hingucker aus Wuppertal. Jetzt sucht sie Räume für ein eigenes Café an der Nordbahntrasse.
Für ihren Traum hatte Vogt ihren Beruf als pharmazeutisch-technische Assistentin in einer Apotheke aufgegeben — nach 20 Jahren. 2012 begann sie eine zweijährige Konditor-Ausbildung. Sie wurde zunächst Gesellin. „Ich wollte aber unbedingt den Meister machen.“ Sie wartete auf einen Ausbildungsplatz, bis sie im vergangenen Jahr endlich weitermachen konnte. Am 29. Januar bestand sie die Meisterprüfung nach einem dreitägigen Prüfungsmarathon in Köln.
Herausgekommen sind beeindruckende süße Meisterwerke: etwa ein nachgebildetes Stadtwappen, ein Schwebebahnwaggon aus Schokolade oder Marzipanfiguren mit Löwen oder Walrossen — natürlich bezogen auf den Wuppertaler Zoo.
Wichtig ist Uschi Vogt auch der nachgebaute Toelleturm: „Dort habe ich lange gewohnt. Und in diesem Jahr wird er 130 Jahre alt.“ Sie verrät: „Das ist meine Querverbindung nach Köln. Denn bei gutem Wetter kann man bis dorthin schauen.“
Die Idee für ihr Meisterthema kam ihr schon während der Ausbildung zur Gesellin: Damals las sie das Wuppertal-Gedicht „Meine Stadt“ von Rita Herweg. „Ich habe mich sofort darin verliebt.“ Genau wie in die Stadt selbst, in die sie vor 38 Jahren zog. Mit der Stadthalle, der Schwimmoper oder der Schwebebahn habe Wuppertal einige Sehenswürdigkeiten, um Interesse an der Stadt zu wecken. „Das war mein Anliegen, das war mir sehr wichtig.“ Damit punktete sie auch in Köln. „Selbst die Prüfer waren erstaunt, was man alles in Wuppertal machen kann.“
Jetzt möchte die Konditor-Meisterin ihr früheres Hobby zum Beruf machen. „Ich plane, an der Nordbahntrasse ein Café zu eröffnen.“ Sie sucht noch die richtige Immobilie, bisher erhielt sie nur Angebote aus Sprockhövel. Aber das Café soll auf Wuppertaler Stadtgebiet stehen. Denn: „Dafür habe ich doch meine Ausbildung gemacht.“