Wenn der Vater mit dem Kinde . . .
Die Station Natur und Umwelt bietet eine neue Waldspielgruppe an.
Wuppertal. „Wenn der Vater mit dem Kinde . . .“ — unter dieser Überschrift lädt die „Station Natur und Umwelt“ zu einer neuen Waldspielgruppe ein. Sie hat gerade erst begonnen, läuft bis zum Sommer und hat noch freie Plätze. Alle zwei Wochen samstags ab 11 Uhr treffen sich Väter mit ihren zwei- bis sechsjährigen Kindern — auch Großväter oder Onkel sind willkommen - am Freiluft-Treffpunkt oder am Bauwagen auf dem Gelände der Station an der Jägerhofstraße.
Bei jedem Wetter sollen gemeinsam Wälder und Wiesen erkundet werden. Dabei wird gespielt, geklettert und gebaut. Auch ein gemütliches Picknick gehört an jedem Samstag dazu, ebenso ein Besuch bei den Heidschnucken. „Zwei Stunden Aktion“ beschreibt Kornelia Wegmann, die ebenso wie Wiebke Foss die Waldspielgruppen betreut, das Ziel. Am Samstag trafen sich auf der verschneiten Wiese vor dem Freiluft-Unterrichtsplatz elf Kinder mit ihren Vätern. Klar, dass Bewegung angesagt war, damit niemandem kalt wurde. Und ruckzuck begann eine lustige Schneeballschlacht, bevor ein Schneemann gebaut wurde.
Moosbällchen formen gehörte ebenso zum Angebot wie Nussketten für Vögel und Eichhörnchen zu basteln. So würden die Kinder ganz nebenbei umweltpädagogisch begleitet und viel über die Natur lernen. Beispielsweise, dass Eichhörnchen keinen Winterschlaf machen, stattdessen schon im Herbst Vorräte für den Winter anlegen. „Und wenn sie die eine oder andere Eichel oder Nuss vergessen, dann forsten sie so den Wald wieder auf. Das beeindruckt die Kinder“, wissen die beiden Umweltpädagoginnen aus Erfahrung.
Beim gemeinsamen Picknick am langen Holztisch unter dem Dach des Freiluft-Unterrichtsplatzes stärkten sich Väter und Kinder, bevor es nach zwei Stunden heißt: „Bis in zwei Wochen.“
„Wir bieten hier keine Kinderbetreuung an. Uns geht es darum, dass die Eltern, oder wie heute die Väter, etwas gemeinsam mit ihren Kindern unternehmen, damit eine gute Beziehung entsteht“, nennt Wegmann das Ziel. Und denkt dabei auch an getrennt lebende Väter, die in der Waldspielgruppe vielleicht eine schöne Möglichkeit sehen, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Ganz bewusst soll es mit fünf Euro pro Samstag ein niederschwelliges Angebot sein: „Damit es sich wirklich alle leisten können.“ Die Kursleiterinnen überlegen sich für jeden Waldspielsamstag ein Programm. Sie gucken aber auch, was die Kinder möchten: „Da sind wir flexibel.“ Auch möchten sie die Eltern anleiten, ihren Kindern etwas zuzutrauen, sie auch mal einfach machen zu lassen: „Es kommt nicht auf ein schönes Ergebnis, sondern auf das gemeinsame Erleben an.“
Auf dem rund sieben Hektar großen Gelände der Station gibt es verschiedene umzäunte Biotope. „Wir sind die größte kommunale Bildungseinrichtung in NRW und wollen in diesem Jahr die halbe Million Besucher vollmachen“, blickt Wegemann in die Zukunft.