Amüsante Partnersuche im Kammerspielchen

Nika von Altenstadt und Claus Wilcke feierten an der Westkotter Straße mit der Komödie „Hahn sucht Henne“ Premiere.

Barmen. Wer ist schon gern allein - Paul Hahn jedenfalls nicht. Längst hat sich der geschiedene Senior auf sämtlichen Internetplattformen angemeldet, um sich auf die Suche nach einer neuen Partnerin zu begeben. Doch das stellt sich als gar nicht mal so leicht heraus — und dabei hatte der Computer doch 90 Prozent gemeinsame Interessen ausgerechnet.

Bei der ausverkauften Premiere von Nils Nielsens Komödie „Hahn sucht Henne“ konnte sich das Publikum zweieinhalb Stunden lang im Kammerspielchen an der Westkotter Straße köstlich über fehlgeschlagene Flirtversuche Paul Hahns amüsieren.

Das Stück lebt von den Dialogen der Schauspieler Claus Wilcke und Nika von Altenstadt, die gleich drei verschiedene Frauen verkörpert, von der spießigen Bänkerin über die blonde Egomanin hin zur bescheidenen Kellnerin, die Paul Hahn ungeplant begegnet und aus seiner Einsamkeit befreit.

Ein Tadel an die heutige, neue Welt bleibt dabei nicht aus: Im Zeitalter des Internets und der unbegrenzten Möglichkeiten, tritt die Liebe in den Hinter- und die Karriere in den Vordergrund. Wer akzeptiert heute schon noch Mängel eines Anderen? Auf in Richtung Singlegesellschaft, wo sich die Welt nur noch um einen selbst dreht.

Während hier und da die Dynamik in der Handlung fehlt, sind die anspruchsvollen Dialoge mal amüsant, mal tiefsinnig und ansprechend gerade für die etwas reifere Klientel. Gleich einem Zitat der französischen Schriftstellerin George Sand (1804-1876) lautet die Botschaft: „Wer Liebe sucht, findet sie nicht. Sie überfällt uns, wenn wir sie am wenigsten erwarten.“