Pina Bauschs Erbe für die nächste Generation
Mit einem Strawinsky-Abend kürt das Wuppertaler Tanztheater sein Jubiläumsjahr.
Wuppertal. 40 Jahre besteht das Tanztheater Pina Bausch, und es hat in seiner Jubiläumsspielzeit seit September bereits Besucher aus ganz Deutschland in zwölf ausverkaufte Vorstellungen von „Palermo Palermo“, „Nelken“ und „Wiesenland“ ins Wuppertaler Opernhaus gelockt. Nun steht ein Highlight ins Haus, der dreiteilige Strawinsky-Abend mit den Stücken „Wind von West“ „Der zweite Frühling“ und „Das Frühlingsopfer“.
Er wurde 1975 uraufgeführt und war in dieser Konstellation seit 1979 nicht mehr zu sehen. Der dritte Teil, „Le Sacre du printemps“ (Das Frühlingsopfer), dagegen ist heute eines der meistgespielten Stücke des Tanztheaters. Dominique Mercy, der künstlerische Leiter des Tanzabends, sagt: „Wir hatten das Projekt schon länger im Kopf. Es war ein Traum, der gewachsen ist, weitergesponnen wurde und zu einer ausgesprochen glücklichen Lösung geführt hat.“
Die Rekonstruktion war möglich mit der finanziellen Förderung des Tanzfonds Erbe und durch das Material im Bausch-Archiv. Salomon Bausch, der Sohn der 2009 gestorbenen Choreografin: „Für ‚Wind von West‘ etwa gab es zwei verschiedene Bühnenbilder, jetzt konnten wir anhand des Archiv-Materials eines davon rekonstruieren. Gottlob waren die Kostüme noch vorhanden, sie mussten aber nachgeschneidert werden, weil die Stoffe über die Jahre porös geworden waren.“
Wesentliche Neuerung ist, dass das Projekt als internationale Kooperation gestartet wird und Studenten der Juilliard School New York, der Folkwang Universität der Künste und des Essener Folkwang Tanzstudios mittanzen. So ist es möglich, Pina Bauschs Erbe an die nächste Tänzer-Generation weiterzugegeben. Die beiden renommierten Ausbildungsstätten waren nämlich auch prägende Stationen in ihrer eigenen Karriere.
“ Im Wuppertaler Opernhaus am 22. und 23. November um 19.30 Uhr und am 24. November um 18 Uhr