Ausstellung Drei Künstlerinnen tauchen die Hebebühne in Farbe

Die Bilder der Ausstellung setzen sich mit dem Thema „durchsichtig“ auseinander.

Stellen gemeinsam in der Hebebühne aus (v.l.): Sabine Tress Thea Heise, und Bahare Assadsolimani.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Transparenz ist zunächst einmal durchschaubar, und dahinter Liegendes ist klar erkennbar. Sie kann, wie in der Ausstellung „durchsichtig“, die man seit dem Wochenende an der Hebebühne nahe des Mirker Bahnhofs auf sich wirken lassen kann, vor allem durch ihre Farbigkeit spannend und von Gegensätzen geprägt den Raum für das eigene Erleben öffnen und gleichermaßen entfremdenden Charakter entwickeln, Nähe vermitteln und durch Brüche das Gefällige auflösen. Drei Künstlerinnen, die sich an der Universität Mainz kennengelernt haben, präsentieren ihre Arbeiten zum Thema „durchsichtig“ entsprechend ihren Empfindungen und ihrem Verständnis auf unterschiedlichste Art.

Bahare Assadsolimani spielt in ihren auf Holz übertragenen digitalen Materialdrucken mit Farbformen und scheint diese mit Kalkül durch starke Kontrastierung und den Aufriss von Formen und Farben aufbrechen zu wollen. „Es hat mich gereizt, in das Material Öffnungen hineinzubringen. Dabei sollte es aber nicht collageartig wirken, sondern ich wollte es als reine Fläche darstellen“, so die Künstlerin. Ihrer Schichtmalerei liegen analoge Farbskizzen auf Papier zu Grunde.

Thea Heise aus Düsseldorf findet den Ansatz ihrer Arbeiten in alltäglichen Situationen oder der Inspiration durch ein Foto, das sie, wie auch die Stimmung eines Ortes, auf Leinwand oder Papier überträgt. Auch hier findet man Brüche und Veränderungen innerhalb der Landschaften oder Bewegungen. Durch stark verdünnte überlagerte Formen und Flächen und gleichzeitiger Festigkeit der Liniengebung entwickelt sich eine spannungsgeladene Kombination, die auf den Betrachter verborgen und aufgeschlossen zugleich wirkt. „Wir drei haben das gleiche Anliegen, bei dem wir uns mit der Malerei auseinander setzen. Wir haben verschiedene Ansätze, zeigen unterschiedliche Facetten und bearbeiten Farbe auf Flächen“, sagt Thea Heise.

Auch die Kölnerin Sabine Tress fordert mit dem Diametralen die Aufmerksamkeit und Phantasie heraus, die ihren Arbeiten in Öl und Acryl in variantenreicher Leuchtintensität auf Leinwand und Papier, gepaart mit opaken Flächen, zugrunde liegen. Tropfartige setzen sich mit im Vergleich großflächigen Pinselzügen auseinander. „Der Ort hier ist eine Herausforderung mit einem guten Profil. Wir haben uns viele Gedanken dazu gemacht, wie wir hängen und im Vorfeld beobachtet, wie andere Künstler mit diesem Raum umgehen“, erklärt sie die gelungene Vorgehensweise der Hängung.

Dass dies über die Farben entschieden worden ist, belegen die korrespondierenden Arbeiten in Blau- und Grüntönen, den verbindenden Gelb- und Rosaflächen, die nicht gegeneinander agieren, sondern als Einheit im Dialog bleiben, eindrucksvoll.

» Bis zum 25. Mai ist die Ausstellung in der Hebebühne, Mirker Straße 62, zu sehen, jeweils samstags und sonntags von 16 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung.