Auszeichnung: Wuppertaler Brite trifft japanisches Kaiserhaus
Am Dienstag bekommt der in Wuppertal lebende Künstler Tony Cragg den Praemium Imperiale in Tokio überreicht.
<strong>Wuppertal. Der in Wuppertal lebende Brite Tony Cragg erhält vom japanischen Kaiserhaus den Praemium Imperiale für seine herausragenden künstlerischen Leistungen in der Kategorie Skulptur. Er wird den Preis morgen in Tokio aus den Händen von Prinz Hitachi, dem jüngeren Bruder des japanischen Kaisers, in Empfang nehmen. So wie dieser Tage die Nobelpreise für die Naturwissenschaften, Ökonomie, Literatur und Verdienste um den Frieden in dieser Welt an Menschen und Gruppen verliehen werden, ist der Praemium Imperiale die entsprechende Auszeichnung im Bereich der bildenden Künste, wenn auch weit weniger bekannt als die schwedische Auszeichnung.
Für einen Künstler ist indessen keine höhere Anerkennung denkbar. Während der Wahl-Wuppertaler Cragg für sein bildhauerisches Werk ausgezeichnet wird, geht der Preis in der Kategorie Malerei an den Franzosen Daniel Buren. Auch dieser Künstler war bereits in Wuppertal tätig, denn er hat das Café im Von der Heydt-Museum gestaltet.
Den Wuppertaler Bürgern ist das Werk des 1949 in Liverpool geborenen Cragg durch zahlreiche Werke bekannt, die im gesamten Stadtgebiet verteilt sind - etwa die deformierten Cola-Dosen, die in der Elberfelder City den Eingang zum Von der Heydt-Museum zieren, oder die im Volksmund "Geldsack" genannte Skulptur, die vor dem Sparkassen-Anbau am Johannisberg aufgestellt ist.
Seit 1977 lebt und arbeitet Cragg in Wuppertal, ein Jahr später begann er als Dozent an der Kunstakademie in Düsseldorf zu unterrichten. 1988 erhielt er den renommierten Turner-Preis. Im selben Jahr wurde er als Professor nochmals an die Düsseldorfer Akademie berufen, wo er bis 2001 unterrichtete. Inzwischen ist er Professor an der Berliner Hochschule der Künste und hat noch zahlreiche Ehrungen für sein künstlerisches Werk erhalten.
Auszeichnung Die mit 15 Millionen Yen (rund 94 500 Euro) dotierte Auszeichnung gilt als Nobelpreis der Künste. Sie wird morgen in Tokio durch Prinz Hitachi, den jüngeren Bruder des japanischen Kaisers und Schirmherrn der Japan Art Association, zum 19. Mal verliehen.
Preisträger Neben Tony Cragg (Kategorie Skulptur) werden ausgezeichnet: der Dirigent Daniel Barenboim (Musik), der Franzose Daniel Buren (Malerei), die US-Amerikanerin Ellen Stewart (Theater/Film) sowie das schweizerische Architektenteam Jacques Herzog und Pierre de Meuron (Architektur).