Blasorchester spielten in der Immanuelskirche

Wuppertal. Es herrscht Hektik in der Garderobe. Fünf Minuten vor Konzertbeginn ist eine Feder an einem Kindersaxophon locker, diesem fehlt nun ein Ton. Mit einer Häkelnadel wird alles wieder an die richtige Stelle gesetzt - und schon kann es losgehen.

Unter dem Motto "Saxophonischer Sommer" spielten das Saxophonorchester Sax for Fun und das Konzertorchester unter der Leitung von Thomas Voigt und das Kinderorchester Concertino unter der Leitung von Melanie Anker am Samstagabend in der Immanuelskirche.

Nach dem bombastischen Konzert im Mai 2008 gibt es nun ein leichtgängiges klassisches Programm, um einen deutlichen Gegensatz zu setzen. Das Kinderorchester eröffnet das Konzert mit Johann Kriegers "Suite 4 Sax". Dabei gelingt den Kindern und Jugendlichen eine große Ausdrucksstärke und rhythmische Präzision.

Das Konzertorchester beeindruckt mit Auszügen aus Edvard Griegs "Peer Gynt Suite". In "Ases Tod" fabrizieren die Musiker einen sämigen Klangteppich, in den man einfach hineinsinken kann und der ohne hörbares Atemholen kontinuierlich an Lautstärke zunimmt.

In "In der Halle des Bergkönigs" glänzen dann zusätzlich Johanna Beutner, Florentin Schmidt und Markus Wehner, die mit großer Trommel, Pauke und Becken dem Stück den nötigen und spannenden Begleitrahmen geben. Voigt hat seine Ensembles immer gut im Griff: Selbst dirigentisch schwierige Stellen wie das Accelerando im "Bergkönig" und kritische Einsätze gelingen ausnahmslos.

Blasorchester intonatorisch sauber zu kriegen, ist immer problematisch. Alle Ensembles haben hierbei leichte Startschwierigkeiten, die aber im Laufe des Abends immer weiter dahin schwinden.

So freut sich das Publikum neben Georges Bizets "L’Arlesienne Suite" Nr. 1 und 2 über die beiden Zugaben. In "Das große Tor von Kiew" aus Modest Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" werden alle drei Ensembles klangvoll zusammengeführt.

Und "Fly me to the moon" gibt bereits einen Vorgeschmack auf das nächste Konzert am 29.November. Mehr Zugaben will Voigt zum Leid des begeisterten Publikums nicht mehr geben. Aber dadurch freuen sich jetzt alle noch ein bisschen mehr auf Weihnachten.