Produktmanagerin Der Umgang mit besonderen Gebäuden ist für sie Alltag

Diplomverwaltungsbetriebswirtin Andrea Nickl ist für Kulturgebäude der Stadt zuständig - und hat am Zoo-Restaurant mitgewirkt.

Andrea Nickl ist auch für das Opernhaus zuständig.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Sie verreist gerne und hat Wuppertal nie wirklich verlassen. Sie liebt die Architektur und kümmert sich um „schwere Brocken“ wie Historische Stadthalle oder Oper. Ihr Ding ist die Wohnungsverwaltung und die Menschen, mit denen sie dabei zu tun hat. Andrea Nickl ist Produktmanagerin beim Gebäudemanagement Wuppertal (GMW) - ihre „Kunden“ bewohnen meist der Kultur dienende Gebäude. Die sportliche und zugleich zierliche Frau freut sich, wenn sie sieht, wie sich die Stadt verändert, und dass sie daran durchaus ihren Anteil hat - wie zum Beispiel beim Restaurant Okavango im Grünen Zoo, das auf ihren Berechnungen beruht.

Als die 1963 geborene Andrea Nickl 1980 die mittlere Reife in der Tasche hatte, entschieden die Eltern, dass ihre Tochter eine Bürotätigkeit in der Stadtverwaltung aufnehmen sollte - wegen der Jobsicherheit und ihrer Erwartung, dass sie irgendwann eine eigene Familie haben würde. 38 Jahre später ist Andrea Nickl seit langem Diplomverwaltungsbetriebswirtin und Vollzeit berufstätig, die „familiäre Laufbahn“ kam für sie nie in Frage.

Immobilien prägten von Anfang an ihre Verwaltungslaufbahn, die sie in der Bauverwaltung begann, die sie über das Liegenschaftsamt in die Gemeinnützige Wohnungsbau-Gesellschaft führte. Von 1999 bis 2002 ließ sie sich freistellen, um an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Hagen Betriebswirtschaft zu studieren, „weil ich mehr Erkenntnisse in diesem Bereich haben wollte“. Wieder zurück stellte man sie für das SAP-Projekt ab, das sie für die Stadtverwaltung in der Stadtkasse betreuen sollte. Eine Tätigkeit, die sie zu der Frage brachte, was sie wirklich machen wollte und zu einer Intitiativbewerbung beim GMW. Seit 2003 ist Andrea Nickl dort, - fühlt sich wohl, weil sie ihre Kreativität einbringen kann, um Lösungen zu finden, weil sie sich mit Menschen austauschen kann, die eine andere berufliche Orientierung haben, weil sie den Elektroingenieur ebenso verstehen muss wie den Kulturschaffenden oder den Geschäftsführer. „Ich muss innovativ sein, analytisch denken können und strukturiert arbeiten.“

Jedes Gebäude für
sich ist großartig

Kulturgebäude sind schon etwas Besonderes, sie sind meist denkmalgeschützt, wecken Emotionen, stehen im Fokus der Öffentlichkeit. Wie das Schauspielhaus an der Kluse, das nun zum Pina Bausch-Zentrum umgebaut werden soll. „Jedes Gebäude ist für sich großartig“, schwärmt Nickl. Gleichwohl findet das, was die Produktmanagerin leistet, oft hinter den Kulissen statt, betrifft meist technische Themen. Da wird die Sicherheitstechnik erneuert oder die abgängige Bühne im Opernhaus getauscht - ein Projekt, das im spielfreien Sommer ansteht. Beim Von der Heydt-Museum betreut sie derzeit den Umzug der Verwaltung an den Wall.

Auffälliger ist da schon das Gebäudekonglomerat des Historischen Zentrums aus Engelshaus, Kannegießer’scher Fabrik und Reddehase’scher Remise, die restauriert und derzeit um das Begrüßungszentrum Ankerpunkt China erweitert werden.

Eine Baustelle, die bis zum 200. Geburtstag des Revolutionärs am 28. November 2020 fertig sein muss und den Betrieb des Theaters am Engelsgarten beeinträchtigt. Dort wird nun ein neuer Zugang von der Wittensteinstraße fertiggestellt. Bei der Historischen Stadthalle wird die empfindliche und durch Umwelteinflüsse geschädigte Sandsteinfassade mit Hilfe von 2 Millionen Euro Bundesförderung bis 2020/21 renoviert. Die Herausforderungen gehen nicht aus. Andrea Nickl geht sie gerne an. Sie schätzt ihren Beruf, - er gibt ihr Spaß und Anerkennung.