Wuppertaler Kultur Ein Streifzug durch die Gefühlswelt der Liebe
„Die Liebe, die Liebe ist eine Himmelsmacht“ wird im Zauberbaron besungen und die Liebe war auch das allumfassende Thema der Lesung mit Musik im katholischen Stadthaus. Veranstaltet von der Gedok, der Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V., Gruppe Wuppertal, und dem Katholischen Bildungswerk nahm bei „Ach, die Liebe“ die Schauspielerin Marina Matthias die Zuhörer mit auf einen Streifzug durch die Höhen und Tiefen der Gefühlswelten.
Von Catull, einem römischen Dichter des 1. Jahrhunderts vor Christus, oder den Dichtungen der erotischen Liebe von Sappho, einer griechischen Dichterin, ca. 600 vor Christus, bis zu humoristischen Einlagen von Heinz Erhard spannte man den Bogen.
Schon im Hohelied der Liebe, einem Hymnus über die Liebe im 1. Korinther von Paulus von Tarsus, heißt es „... hätte aber die Liebe nicht“. Ob biblisch, lustig oder frivol, problemlos fühlte sich Matthias in die jeweilige Schattierung ein, agierte mit Mimik und vollem Körpereinsatz. Sie stellte die unterschiedlichen Aspekte der Liebe in ihrer ganzen Bandbreite dar, ob glücklich, klagend, sehnend, hoffend oder verzweifelt.
„Dû bist mîn, ich bin dîn“ heißt es in einem mittelhochdeutschen Liebeslied, „Nur wer die Sehnsucht kennt...“, dichtete Johann Wolfgang von Goethe, Auszüge aus „Die Leiden des jungen Werthers“, einem Briefroman von Goethe über die unglückliche Liebe des Protagonisten, dürfen nicht fehlen. Denn Liebe ereignet sich, ist plötzlich und planlos, wie es schon in der Vorankündigung der Veranstaltung steht.
Musikalische Untermalung
von Saxophonist Jakob Jentgens
Begleitet wurde Matthias auf ihrem literarischen Liebes-Streifzug von dem Saxophonisten Jakob Jentgens. Gefühlvoll setzte er seine Instrumente ein, untermalte leise, ergänzte musikalisch zum Beispiel mit „La vie en rose“ von Edith Piaf.
Die Liebe kann Lebenswelten verändern und verbessern, aber auch erschüttern. Farbe ins Berufsleben bringt die Frau mit ihrem bunten Arbeitskittel, der Dienst am Band lässt ihr ihre Weiblichkeit, hier trieft, ebenso in der Interpretation von Matthias, die Ironie. Liebe kann zwei Menschen tief verbinden und so liegen Liebe und Leid oft eng beieinander. Das zeigte ein Textauszug über die Trauer um den verstorbenen Mann. Auch hier wieder Goethe: „Meine Ruhe ist hin, ein Herz ist schwer...“, denn wer liebt, ist verletzlich. Das Gedicht der sachlichen Romanze „Als sie einander acht Jahre kannten...“ von Erich Kästner aus dem Jahr 1929 ist aktuell wie damals.
Abwechslungsreich und unterhaltsam wurde die Auswahl der Textauszüge, Lieder und Gedichte interpretiert. Schön wäre lediglich ein Programmhaft mit Informationen über Texte und Verfasser gewesen. bru