Hollywood zu Gast auf dem Cronenberg

Unter dem Motto "Hollywood - Wuppertal" erklang in der Emmauskiche Musik von Erich-Wolfgang Korngold, Hans Reichel und Wolfgang Schmidtke

Wuppertal. Unter dem Titel "Hollywood - Wuppertal" lud Werner Dickel zum 43. Konzert der Reihe "Musik auf dem Cronenberg" in die Emmauskirche. Sozusagen aus Hollywood stammt nämlich Erich-Wolfgang Korngold, dessen Streichsextett Op. 10 im ersten Teil dargeboten wurde.

Auch wenn Korngold sich später als Gegner der modernen Musik zeigte und selbst mit seinen Filmmusiken eben in Hollywood berühmt wurde, ist dieses Werk doch sicherlich der Moderne zuzuordnen.

Für diese Zeit neue Harmonien und nur schwer "nachhörbare" Rhythmen lösen im Kopf des Zuhörers bereits Bilder aus und deuten auf seine spätere Filmmusik hin. Im zweiten Teil ging es nun nach Wuppertal, und zwar zu zwei der wichtigsten Repräsentanten der Wuppertaler Musikszene: Hans Reichel und Wolfgang Schmidtke. Hans Reichel spielte das selbst geschriebene Werk "Namakemono" für Daxophon und Streichquartett.

Dieses Instrument ist eine Erfindung dieses Universalgenies; ein Instrument, bei dem mit einem Kontrabassbogen selbst geschnitzte so genannte Zungen an einem Resonanzkörper und schließlich an einen Verstärker angeschlossen sind. Der Ton wird durch den Bogenstrich erzeugt und zusätzlich durch einen Holzkeil, der auf die Zunge gerollt wird, verändert.

Die so entstehenden Klänge erscheinen manchmal fast menschlich: gurgeln, knurren, kichern und brummen scheinen mit der geradezu tonalen Musik des Quartetts zu kommunizieren. Dann wieder erklingen Melodien, die exakt zur ersten Violine passen, das Quartett wird zur Begleitung des konzertierenden Solisten. Wolfgang Schmidtkes "Septett für Klavier und Streicher" rundete den Konzertabend eindrucksvoll ab.