Jazz: Das „Nachtfoyer“ zieht ins Café Ada
Gute Nachrichten für alle Fans der Jazz-Reihe: Der musikalische Reigen wird fortgesetzt. Da das Schauspielhaus geschlossen ist, wird künftig an der Wiesenstraße musiziert.
Wuppertal. „Neue Wege zu gehen, kann eine Stadt aufwerten. Ich finde es toll, dass die Grenzen zwischen freier Szene und ,Hochkultur’ aufgebrochen werden.“ Was Christian Hampe (Mare e.V.) sagt, dürfte Musik in den Worten aller Jazz-Liebhaber sein. Denn die dürfen sich freuen: Das Café Ada, Heimat des Mare-Vereins, geht eine Kooperation mit den städtischen Bühnen ein — und verhindert so das Aus einer beliebten Jazz-Reihe. In rund vier Wochen fällt der erste Startschuss: Ab dem 7. September findet das „Nachtfoyer“ der Wuppertaler Bühnen im Café Ada an der Wiesenstraße statt.
Der Ortswechsel ist zwar auch als Signal — als Schulterschluss zwischen freier Szene und städtischen Bühnen — zu verstehen, hat aber zunächst einen ganz pragmatischen Grund: Nachdem das sanierungsbedingte Schauspielhaus vor wenigen Wochen geschlossen worden ist, fehlt nicht nur dem Ensemble der Wuppertaler Bühnen eine wichtige Spielstätte. Auch ihren musikalischen Gästen wurde die künstlerische Heimat genommen: Neben Theaterproduktionen ging auch die „Nachtfoyer“-Reihe regelmäßig im Kleinen Schauspielhaus über die Bühne.
Was nun? Enno Schaarwächter, Geschäftsführer der Wuppertaler Bühnen, und Wolfgang Schmidtke, künstlerischer Leiter des Jazz-Reigens, haben nach einem adäquaten Ersatz gesucht — und liefen an der Wiesenstraße offene Türen ein. „Das Café Ada war von Anfang an unser absoluter Wunschort“, betont Schaarwächter, dem die regelmäßigen Jazz-Häppchen am Herzen liegen. „Das ,Nachtfoyer’ existiert seit 1997 und ist inzwischen eine Institution.“ Es sei nicht denkbar gewesen, die Reihe einfach auslaufen zu lassen: „Wir wollen sie hochhalten.“ Auch wenn der Ort, mit dem sie wesentlich verbunden werde, seit Juli nicht mehr bespielbar sei.
So zieht das „Nachtfoyer“ einfach um: Sechs Veranstaltungen sind an der Wiesenstraße 6 geplant (siehe Info-Kasten). Musiziert wird jeweils ab 21 Uhr. „Für die Spielzeit 2013/2014 haben wir einen guten Unterschlupf gefunden — auch gastronomisch“, erklärt Schaarwächter. Wie berichtet, entsteht derzeit auf dem Gelände des Historischen Zentrums eine neue Spielstätte der Bühnen, die ab Herbst 2014 auch das „Nachtfoyer“ beherbergen könnte.
Erst einmal ruft aber das Ada, das sich längst zu einem Jazz-Mekka entwickelt hat. Während die Bühnen von der Club-Atmosphäre profitieren wollen und deshalb auf der unteren Etage Position beziehen, hofft Hampe, dass mit dem „Nachtfoyer“ neue Gäste ins Café Ada ziehen. „Es ist schön, dass wir einem solchen Format einn Raum geben können“, sagt er. Auch Schmidtke ist gespannt, wer den Bühnen folgen und die neuen Wege einschlagen wird. Idealerweise sollen sich die Publikumsschichten mischen: „Im Ada gibt es ein ganz anderes Publikum — auf jeden Fall eines, das sich gerne überraschen lässt.“