Jüdische Kulturtage mit dem ersten Synagogen-Hopping

Vom 25. Februar bis 5. März stellt sich jüdische Kultur an verschiedenen Schauplätzen in der Stadt in ihrer großen Vielfalt vor.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Vom 25. Februar bis zum 5. März wird Wuppertal zur Bühne für die jüdische Kultur. Die jüdischen Kulturtage werden nach 2007 und 2011 zum dritten Mal veranstaltet und bieten eine große Vielfalt an Konzerten, Ausstellungen, Lesungen, Vorträgen und Besichtigungen. Schauplätze sind unter anderem die Stadthalle, das Theater am Engelsgarten, das Opernhaus, die Citykirche, die Begegnungsstätte Alte Synagoge, der Skulpturenpark, die Bandfabrik oder der Zoo, wo es eine Führung zu „Tieren der Bibel“ gibt.

31 Veranstaltungen haben die jüdische Kultusgemeinde, das Kulturbüro, die Bergische Musikschule, die Begegnungsstätte Alte Synagoge und das Katholische Bildungswerk organisiert. „Es war nicht unser Ziel zu wachsen, aber wir sind im Vergleich zu den Kulturtagen 2011 wegen der vielfältigen Ideen doch noch einmal größer geworden“, sagt Monika Heigermoser, Leiterin des Kulturbüros.

Einer der neuen Programmpunkte ist das Synagogen-Hopping. Am 15. März werden die Teilnehmer in Begleitung des Journalisten Michael Okroy die Synagogen in Essen, Duisburg und Bochum besichtigt. „Das ermöglicht Vergleiche zur Barmer Synagoge, auch aus architektonischer Sicht“, sagt Leonid Goldberg, Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde.

Die Barmer Synagoge kann außerdem gleich an mehreren Abenden besichtigt werden. Zudem werden Ruth Yael Tutzinger und Leonid Goldberg dort Vorträge über das Leben jüdischer Frauen und die Geschichte der jüdischen Gemeinden nach der Shoa halten. Bei „Schülers zu Besuch“ heißt die fünfteilige Reihe, die Ulrike Schrader über die Familie der Dichterin Else Lasker-Schüler zusammengestellt hat.

Die jüdischen Kulturtage sind ein landesweites Projekt, was die Verpflichtung internationaler Künstler ermöglicht, die gleich in mehreren Städten auftreten. Spannende Abende versprechen die Lesungen. Am 15. März spricht Olga Grjasnowa in der Bandfabrik mit Ingeborg Wolff über ihren gefeierten Debütroman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“. Am 19. März wird Zeruya Shalev gemeinsam mit der Schauspielerin Maria Schrader aus ihrem Buch „Für den Rest ihres Lebens“ lesen. Am 21. März folgt im Skulturenpark eine konzertante Lesung mit Gedichten von Paul Celand mit dem Nate Wooley und Mivos Quartett aus New York.

Schirmherr Oberbürgermeister Peter Jung lobt „das wunderbare Programm“ und die Zusammenarbeit der Organisatoren. Gerade nach dem Anschlag auf die Synagoge sei es wichtig, solche Zeichen zu setzen. „Wir verstecken uns nicht zusammen, sondern wir zeigen uns zusammen“, sagt Peter Jung.