Klavierzyklus: Jubiläum beflügelt Pianisten

Die Bayer Kulturabteilung wird 100 Jahre alt. Am Donnerstag wurde der neue Spielplan vorgestellt, der am 12. September von Lars Vogt eröffnet wird.

<strong>Wuppertal. Sie ist von A bis Z auf Klaviermusik eingestellt: Die Bayer Kulturabteilung holt nicht zum ersten Mal gefeierte Pianisten ins Tal. Zum 100. Geburtstag darf es deshalb etwas ganz Besonderes sein. Und so ist es keinesfalls untertrieben, wenn Nikolas Kerkenrath ankündigt, dass "seine" Kulturabteilung auch in der neuen Spielzeit Topmusiker auf den Johannisberg lockt. Zum Jubiläum darf "eine Auswahl der aufregenden deutschen Pianistenszene" erwartet werden. Eine Auswahl an flinken Fingern, um genau zu sein. Von A wie Gerd Albrecht bis Z wie Christian Zacharias reicht die Riege der Künstler, die sich in der Jubiläumssaison die Ehre gibt. In der Stadthalle werden vor allem Werke aus dem 20. Jahrhundert präsentiert - dem Jahrhundert der Kulturabteilung, wie Kerkenrath betont. Als erstes sollten sich Klavierkenner den 12. September im Kulturkalender rot anstreichen: Um 20 Uhr eröffnet Lars Vogt den neunten Klavierzyklus mit einem schwärmerischen Frühwerk von Alban Berg (Klaviersonate op. 1). Franz Schuberts drei Klavierstücke (D 946) voller Trauer und Einsamkeit treffen anschließend auf die Phantasie und ausschweifende Harmonik, die Johannes Brahms aus seiner Sonate Nr. 3 in f-Moll op. 5 klingen lässt.

Weiter geht es mit der israelischen Pianistin Yaara Tal und ihrem deutschen Partner Andreas Groethuysen. Das Duo, bekannt für sein vierhändiges Spiel an einem Klavier, nimmt diesmal an zwei Flügeln Platz - und eröffnet sein Programm am 8. Oktober mit Wolfgang Amadeus Mozarts Sonate D-Dur KV 448.

Fingerspitzengefühl beweist ihr Nachfolger bereits bei der Programmauswahl: Das Gastspiel von Alexander Lonquich ist eine Hommage an seinen Vater, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert. Den Klavierabend am 6. November eröffnet er mit einem Werk von Heinz Martin Lonquich ("Sphynx").

Da ist es keine Überraschung, dass der Hausherr schon jetzt begeistert ist. Stadthallen-Chef Holger Kruppe bescheinigt den Organisatoren "ein untrügliches Gespür dafür, wer die musikalische Zukunft auf weißen und schwarzen Tasten gestalten wird".

In Wuppertal beginnt die Zukunft mit Lars Vogt. Und mit Gerhard Oppitz soll sie noch lange nicht enden. Denn der Klavierzyklus ist der neunte. Im kommenden Jahr kann also wieder ein runder Geburtstag gefeiert werden. Dann mit einer Null weniger am Ende.