Wuppertal-Musical: Mit Johannes auf Mopedtour

Das Duo Gutzeit und Geiger arbeitet mit Hochdruck an seinen neuen Stadtsongs. Auf insgesamt 15 Songs wirken auch Inge Meysel, Hans-Dietrich Genscher und Herbert Grönemeyer mit.

Wuppertal. Gut 3000 verkaufte CD’s, mehr als 50 Zwei-Mann-Konzerte und satte 2000 Song-Downloads in nur fünf Wochen: Das Wuppertal-Musical, das Sascha Gutzeit und Roland Geiger im vergangenen Jahr gemeinsam aus der Taufe gehoben haben, gehört zu den erfolgreichsten bergischen Musikprojekten der vergangenen Jahre. Mit dieser Bilanz im Rücken arbeiten Gutzeit und Geiger jetzt am Musical-Nachfolger, der am 11. Oktober im Rex-Theater uraufgeführt wird. Die ersten Songs sind so gut wie fertig, werden bei dem einen oder anderen Live-Auftritt im Sommer vorab zu hören sein - und führen diesmal auch auf die Höhenzüge. Um genau dorthin zu gelangen, bedarf es allerdings eines anderen Fortbewegungsmittels als der Schwebebahn, die sich als stählerner und nicht ganz so roter Faden durch den ersten Teil des Musicals zieht. "Diesmal gibt’s eine Mopedtour mit Johannes Rau", verraten Gutzeit und Geiger. Das in die Jahre gekommene Kraftrad hat sich das Duo bereits besorgt. Zu Beginn der neuen Stadtrundfahrt wird das Moped in Knöster-Kallas Taltanke erstmal gründlich auf Vordermann gebracht, bevor es Rau als Stadtführer in wildromantische Gegenden wie den Dönberg, nach Beyenburg oder auch Cronenberg führt. Auf insgesamt 15 Songs wird es das "Wuppertal-Musical zwo" bringen und zunächst einmal nur auf der Bühne zu erleben sein. Gutzeit und Geiger schließen aber nicht aus, bei entsprechender Resonanz ein Live-Album folgen zu lassen. "Beim ersten Teil stand noch die CD-Produktion am Anfang", erklärt Gutzeit. Auf der Bühne habe sich dann aber gezeigt, wie groß die Bereitschaft des Publikums ist, sich einzubringen und mitzumachen. So wurde das "Stadtteile-Rufen" Teil des Bühnenprogramms, und auch das gemeinsame Schmieren bergischer Kottenbutter-Schnittchen lockt so manchen Wuppertaler aus der Reserve. Während Gutzeit auch bei "Zwo" alle Musikregister zieht und auch "eine gute Ladung Swing" verspricht, entwickelt Geiger seine Stimm-Imitationen beharrlich weiter. Auf diesem Weg wird Hans-Dietrich Genscher ebenso einen Gastauftritt haben wie Inge Meysel, die diesmal einen flotten Boogie mit Mitsingteil intonieren wird. Auch Herbert Grönemeyer kommt dank Geiger ein weiteres Mal nach Wuppertal. "Das Wichtigste ist, markante Stimmen zu finden, die man sofort wiedererkennt", fügt Geiger hinzu. Das werde bei Prominenten und Politikern leider immer seltener. Johannes Rau wird als charmantem Stadtführer diesmal auch ein Gospel-Song zugedacht, in dem es um die vielen Kirchen in Wuppertal geht. Für die zweite Hommage an ihre Heimatstadt "würfeln" Gutzeit und Geiger derzeit noch diverse "Ideen im Kopf herum". Fest steht, dass sie auch einen Song zur Eröffnung der Großkatzenanlage im Zoo erarbeitet haben - während die Unterstützung durch die Stadt Wuppertal nach wie vor so dünn ausfällt wie ein (zu) sparsam geschmiertes Kottenbutterbrot. Umso mehr freut man sich über die Zusammenarbeit mit dem Forum am Kipdorf, wo die neuen Songs ab Herbst in Szene gesetzt werden.