„Komm, holder Lenz“: Musiker feiern den Frühling
Frühlingsgefühle in der Stadthalle: Der Symphonische Chor Wuppertal begeistert das Publikum in der ausverkauften Stadthalle.
Wuppertal. Der Frühling ist endlich da — und daran haben sich auch Wuppertaler Musiker zu beteiligen versucht. Bei ihrem Konzert „Komm, holder Lenz!“ in der Stadthalle präsentierte der Symphonische Chor Wuppertal am Sonntagabend zusammen mit seinen Partnerchören und der Rumänischen Staatsphilharmonie einen „musikalischen Blumenstrauß zum Frühlingsanfang“.
Viele unterschiedliche Höhepunkte boten die Musiker unter der Leitung von Franz Lamprecht dem Publikum im restlos ausverkauften großen Saal. Nach dem Einstieg mit Joseph Haydns „Komm, holder Lenz“ wurde zum zweiten Stück im Saal das Licht heruntergedreht. Nur noch im Schein der Lichter der Notenständer des Orchesters wurde das Publikum verzaubert von einer träumerischen und äußerst filigranen Melodie von Pietro Mascagnis Intermezzo sinfonico, an dessen Ende dann auch die Sauer-Orgel ins Spiel einsetzte.
An der Orgel spielte Hyo-Jong Kim anschließend ein Solo mit Charles-Marie Widors Toccata, dessen schnelle Tonfolgen von einem dumpfen Dröhnen begleitet wurden. Die aus Korea angereiste Professorin wurde dafür mit begeistertem Beifall bedacht.
Neben Musik aus „La Bohème“ war auch Giuseppe Verdis Oper „Rigoletto“ vertreten — zusammen mit Tenor Adorján Pataki spielte das Orchester „La donna è mobile“. Die kraftvolle Stimme des Tenors animierte das Publikum und gar den Dirigenten zu einem langen Applaus.
Aus Verdis Feder stammt auch der „Gefangenenchor“ aus Nabucco. Ebenfalls in dem sehr abwechslungsreichen Programm vertreten waren beispielsweise Antonín Dvoráks „Slawischer Tanz“ oder der „Marsch“ von Franz von Suppé. Begleitet von Anekdoten führte Lamprecht durch die Stationen.
Sicherlich ein Höhepunkt war Pietro Mascagnis „Osterchor“, der von einer einzelnen Frauenstimme getragen wurde. Doch gerade, als die Chöre wieder gemeinsam einsetzten, erfüllten reiche Klänge den Saal. Als dann auch noch Orgel und Orchester das Stück begleiteten, baute sich eine Kraft auf, die die Mauern der Stadthalle mächtig ins Beben brachten. Letztendlich in den Frühling entlassen wurden die Gäste mit Walter Kollo und „seinen schönsten Melodien“.