Künstler öffnen ihre Ateliers

Kunst: An den kommenden zwei Wochenenden lädt die Woga 2008 in 109 Ateliers, Galerien und Kunsträume ein.

Wuppertal. Echte Atelierluft schnuppern, Künstlern bei der Arbeit zuschauen und sie zum Schaffensprozess befragen - das ist für viele Kulturfans ein ganz besonderes Erlebnis. An den kommenden zwei Wochenenden gibt es dazu wieder ausgiebig die Gelegenheit, denn dann lädt die Woga 2008 zu Besuchen in Ateliers und Galerien ein.

"An 109 Orten wird etwas los sein", berichtet Steffen Schneider stolz. Der Inhaber der Galerie Blickfang in der Luisenstraße hat die nunmehr sechste Ausgabe der Kunsttage organisiert. Wie viele Kreative an den beiden Wochenenden aktiv beteiligt seien, lasse sich gar nicht genau sagen. "Auf jeden Fall wesentlich mehr als 109, denn viele Mitwirkende haben zu diesem Ereignis noch weitere Künstler zum Mitmachen in ihre Räumlichkeiten eingeladen", weiß Schneider zu berichten. In diesen Kunsträumen finden dann anlässlich der Woga auch vielfach Lesungen oder Konzerte statt. Eine Liste aller beteiligten Ateliers und Galerien ist im Internet unter www.wogawuppertal.de zu finden. Dort sind teilweise auch die verschiedenen Aktionen an den Orten angekündigt. Und ansonsten gilt: Hingehen und nachfragen, was wann und wo noch los sein wird.

Vor fünf Jahren initiierte Schneider die Woga in Wuppertal, Vorbilder dafür gab es längst in anderen Städten. Mit 39 beteiligten Ateliers ging es im Jahr 2003 los. "Als ich einige Zeit vorher meine Galerie in der Luisenstraße eröffnete, stellte ich fest, dass es ein großes künstlerisches Potenzial in der Stadt gibt, aber dafür eigentlich viel zu wenig Ausstellungsfläche", erinnert sich der 40-Jährige an den Antrieb für das Projekt. Hatte er anfangs noch einige Mithelfer bei der Organisation, so hat er das inzwischen nahezu alleine übernommen. "Mittlerweile läuft das so gut, das ist fast ein Selbstläufer", kommentiert der gebürtige Wuppertaler bescheiden.

Wichtig ist ihm die Mithilfe des Künstlers Olaf Engel, der sich um den Internetauftritt kümmert. "Unsere Webseite bleibt das ganze Jahr über online. So dient sie ständig als Informationsportal und vernetzt die Künstler untereinander", erklärt Schneider.

In diesem Jahr bietet die Woga zudem einige Ergänzungen: Die Besucher des Kunst-Clusters auf dem NRW-Tag können sich auf einen kleinen Nachschlag freuen. Die ehemalige Elba-Fabrik an der Moritzstraße wird am zweiten Woga-Wochenende zumindest im Erdgeschoss wieder zum Kunstraum. Auch die von Studenten genutzte Villa auf dem Elba-Gelände lädt zur Werkschau ein. Zudem gibt es mehrere Neueröffnungen: So nutzt die Künstlerin Sybille Spelsberg das erste Woga-Wochenende, um ihr neues Atelier im Hof der Artfabrik an der Bockmühle einzuweihen. In der Marienstraße geht der Kunstraum "Die Backfabrik" an den Start. In Vohwinkel wird das Porgramm im Atelierhaus an der Scheffelstraße noch erweitert. Am Samstag des zweiten Wochenendes geht die Woga zudem in die Museums- und Galeriennacht über.