Künstler und eine „komische Stimmung“
Martin Wöhrl und Martin Fengel stellen bis September bei Jürgen Grölle aus.
Wuppertal. „Wir wollten eine komische Stimmung im Raum erzeugen“, sagt Martin Wöhrl. Zusammen mit seinem Künstlerkollegen Martin Fengel haben sie nach diesem Credo ihre Werke ausgewählt, die sie nun in der Galerie von Jürgen Grölle zeigen.
Wöhrl steuerte Skulpturen bei, Fengel zeigt Fotografien. Die Mischung ist dem Titel der Ausstellung nach „modisch matt“ aufeinander abgestimmt. Wöhrl beschäftigt sich vor allem mit der klassischen Skulptur. Dennoch beschreibt er sie auch als „brutal“.
So liegen in der Mitte des Raumes drei Holzbalken. Sie sind ineinander verschränkt, so dass jeder Balken auf einem anderen liegt. Das ganze Gebilde wächst in die Höhe, ist aber weder geklebt noch verschraubt. Für andere Skulpturen sucht sich Wöhrl Inspiration im Alltag — Eisenstangen die er findet, werden so zu hohen, minimalistischen Figuren aufgebaut. Dafür sägt und schneidet der Künstler das Material und schweißt alles am Ende zu einer schmalen Gestalt zusammen. Auch aus Holz formt er filigrane Figuren oder schnitzt und sägt ganze Säulen.
Auch Fengel sucht nach seinen Motiven im Alltag. „Bei vielem was ich sehe, denke ich, dass das schon so eine Komposition wäre“, sagt er. So zum Beispiel in einem Bild von aufgetürmten Eisblöcken auf einem Markt in Mexiko. „Viele meiner Bilder spiegeln eine seltsame Materialität“, sagt Fengel. Dabei treiben ihn Fragen an — beispielsweise danach, wie die Wissenschaft versucht, den Menschen zu erklären. In Bildern einer DNS-Doppelhelix drückt er dies ebenso aus wie in einer Fotografie von Kristallen.
Zu sehen ist die Ausstellung in den Räumen der Galerie Grölle pass:projekts, Friedrich-Ebert-Straße 143e, bis zum 17. September jeweils mittwochs und donnerstags von 17 bis 20 Uhr, freitags von 17 bis 19 Uhr sowie samstags von 13 bis 16 Uhr.