Kunst aus Neugier: Designerin entdeckt täglich eine neue Welt

Nach ihrem Studium blieb AnkeBüttner in Wuppertal. Jetzt lehrt sie selbst an der Uni.

Wuppertal. Seit dem vergangenen Sommersemester hat die Künstlerin Anke Büttner einen Lehrauftrag "Akt- und Figurzeichnen" für Kunst und Design an der Bergischen Universität. Die Wahl-Wuppertalerin mit Werdohler Wurzeln findet das nur folgerichtig, dreht sich in ihrem Leben doch seit jeher alles ums Gestalten und um die Kunst.

"Schon als Kind und Teenager war Zeichnen und Malen eine Form der Ausdrucksfindung, wenn die Worte fehlten", sagt die studierte Industriedesignerin, die wie so viele nach dem Studium in Wuppertal blieb. "Ich habe hier eine Heimat gefunden."

Hier, das ist die Stadt, an deren kulturellem Angebot Büttner gerne teilnimmt, vor allem am Theater- und Tanztheaterleben, das sie auch zeichnerisch begleitet. Und hier, das ist außerdem ihr Atelier an der Bayreuther Straße in Elberfeld, in dem sie seit mehr als zwei Jahren arbeitet.

Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene hat sie eine Mal-, Zeichen- und Modellierschule eingerichtet und unterstützt Kursteilnehmer auch dabei, Bewerbungsmappen für die Uni vorzubereiten.

"Jeden Tag eine neue Welt wahrnehmen" - so lautet Büttners Devise, die sowohl für Schüler als auch für sie selbst gilt: "Ich betrachte die Auseinandersetzung mit der Kunst als einen Dialog mit sich selbst, mit der Frage, was man wahrnimmt. Zudem ist die Kunst ein wunderbarer Kontrast zu der vorgefertigten, funktionierenden Welt."

Den ganzen Tag am Computer sitzen, das könnte sie nicht, sagt die 41-Jährige über sich. Leben konnte sie von der Kunst nicht schon immer. Nach dem Studium 1991 baute sie zunächst einen Naturkostladen mit auf, um anschließend als Designerin und Beraterin in einer Unternehmensberatung im Schwerpunktbereich "Ökologische Konsumgüterbranche" tätig zu werden.

"Mich reizt vieles, ich bin ein neugieriger Mensch", berichtet Büttner, die später eine Cronenberger Malschule geleitet hat, bevor sie schließlich den Schritt ins eigene Atelier unternahm.

Ohne den Drang künstlerisch aktiv zu sein, könne sie nicht existieren, sagt sie. Und so malt und zeichnet sie - übrigens selten an der Bayreuther Straße, sondern vielmehr draußen, unterwegs, zu Hause. Seit Jahren präsentiert die Künstlerin ihre Arbeiten in Einzel- und Gruppenausstellungen, nun gibt sie ihr Wissen auch an der Uni weiter.

Die Frage nach einem eventuell gesetzten Ziel beantwortet sie so: "Das Eigene soll noch mehr werden. Wenn ich in der Kunst nichts mehr zu entdecken hätte, würde ich was anderes machen."