Dass der Chef des Leo Theaters in der Rolle des Optimisten aufgeht, hat einen wesentlichen Grund: „Die Entscheidung, sich Anfang des Jahres zu vergrößern, war richtig“, sagt er. Und mehr noch: „Der Standort Wuppertal ist genau der richtige.“

Schließlich habe die Neueröffnung an der Öhder Straße mit einem „Lacherfolg“ begonnen, wie der Hausherr selbst erklärt: „ ,Taxi, Taxi’ hat unsere Besucher im Sturm erobert. Die Resonanz hat mich regelrecht umgehauen — und mir viel Mut für die Zukunft gegeben.“

Deshalb soll die Eröffnungsproduktion auch ein Nachspiel haben: In der neuen Saison steht die Fortsetzung der Komödie an. Am 28. Oktober heißt es im Leo Theater: „Lügen haben junge Beine (Taxi, Taxi 2)“. Hamer inszeniert höchstselbst — und geht zuversichtlich davon aus, dass es in Ray Cooneys Stück rund um den Bigamisten John Smith nicht weniger turbulent zugehen dürfte als beim ersten Taxi-Teil.

Die neue Saison hält freilich mehr bereit als einen Bigamisten, der Gas gibt, um sein Leben mit zwei Frauen zu teilen. Hamer verspricht „Lustiges, Spannendes und Bewegendes“.

Dabei lässt er das Taxi zunächst links liegen — erst einmal geht es aufs Kreuzfahrtschiff. Denn noch etwas ist anders als an vielen anderen Bühnen: In Langerfeld beginnt die Saison nicht etwa nach der Sommerpause.

Nein, sie startet heute schon: „Bord-Geflüster“ heißt die Sommerkomödie, in der Herbert Ruhnau und Christiane Breucker die Hauptrollen übernehmen. Ab 20 Uhr wollen sie „augenzwinkernd so manch heikle Situation im Ehe-Alltag aufs Korn nehmen“, wie der Intendant schelmisch ankündigt. Zum Bühnen-Geflüster gehören Geschichten eines Ehepaares zwischen Flitterwochen und Silberhochzeit.

Mit an Bord ist in der neuen Spielzeit auch Racine Tewes — sie führt erneut Regie. Hamer sieht es so: „Im September, wenn alle Besucher ausgeruht und nervenstark aus dem Urlaub zurück sind, geht es bei uns mysteriös weiter.“ Will sagen: „Das Stück mit dem harmlosen Titel ,Ein Sommerabend im Wintergarten’ ist ein Psychothriller der Spitzenklasse.“

Am 9. September wird’s spannend rund um den Wintergarten — dann hat der Thriller von Norman J. Crisp Premiere in Langerfeld. Gänsehaut-Fans sollen auch am 2. März 2012 auf ihre Kosten kommen: Mit „Und dann gab’ s keines mehr“ macht das Ensemble zum ersten Mal im Namen von Agatha Christie Theater.

Hamer selbst ist besonders auf „Rain Man“ gespannt: „Ich freue mich, dass wir die Rechte für die Theaterfassung erhalten haben.“ Damit gehe ein Herzenswunsch in Erfüllung: Das Regie-Duo Stephan Bleck und Thorsten Hamer stellt „Rain Man“ von Dan Gordon am 25. Mai vor.

Auch „Der Geizige“ (Premiere: 9. Dezember) ist zu erwarten — noch bevor „Tom, Dick und Harry“ (20. April) und „Bleib doch zum Frühstück“ (13. Januar) zu sehen sind. Das Saison-Finale wiederum liegt (fast) in Damenhand: Bei „Jakes Frauen“ kommt „das gesamte weibliche Leo-Ensemble zum Einsatz“. Regie führt allerdings ein Mann: Oliver Wolff bringt Neil Simons Komödie am 29. Juni 2012 auf die Bühne.

Eine Premiere feiert das Team auch abseits der Bühne: Das Leo Theater ist „nun auch im Abo-System der Volksbühne“ vertreten, wie Hamer mit Stolz erklärt. „Und ab der Spielzeit 2011/2012 bieten wir neben unserem Premieren-Abo auch ein Sonntag-Nachmittags-Abo an.“