Kultur Wuppertal Ein Gespür für die Vergänglichkeit

BKG zeigt unter dem Titel „Artworks“ Werke von Jochen Roedszus.

Jutta Höfel gab bei der Vernissage eine Einführung.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Nicht nur Freunde, Kollegen und Familie des vor fünf Jahren verstorbenen Künstlers Jochen Roedszus fanden sich zur Vernissage seiner Ausstellung mit dem Titel „Artworks“ ein. Auch viele interessierte Wuppertaler zog es zur Eröffnung. Die Bergische Kunstgenossenschaft (BKG), dessen Mitglied er war, zeigte in ihren Räumen im Kolkmannhaus 26 seiner Werke. Einleitende Worte fand Krzyszet Juretko vom Vorstand des BKG.

Jutta Höfel hob in ihrer Einleitung die Sensibilität des Künstlers hervor, die er in Qualität umzusetzen wusste. Sie spricht von einem Künstler, der das Leben und die Menschen liebte und die Vision hatte, die Kunst zu vermenschlichen. In seiner oft korrespondierenden Bildersprache hat er die Grenze zwischen Kunst und Design überschritten. In seinem Werkzyklus, in dem er sich gegen die Kriege wendet, überwiegen dunkle Töne, Düsternis spricht aus ihnen, ein Soldat hängt leblos über einem Stacheldraht. In seinem 1987 gefertigten Selbstporträt sind vier, am Krieg beteiligte Soldaten, auf seinem Körper zu sehen.

Im griechischen Makedonien fand Roedszus verlassene Dörfer und Ruinen, die er bildlich festhielt. „Leben in Ruinen“, so einer der Titel eines 1997 entstandenen Bildes. Auch hier der Hintergrund dunkel, mit einem Gespür für die Vergänglichkeit. Dennoch findet sich inmitten der Bilder oft ein heller Blickpunkt. Hier leuchtet ein Feuer oder, in dem Bild „Tanaska“, das faltige Gesicht einer alten Frau, zufrieden und in sich ruhend. Nicht das Leben fürchten, sondern die Kostbarkeiten begreifen, das es uns schenkt. Der Aufbruch in die Moderne war ein weiteres Thema, das den Künstler in seinen Werken beschäftigte. Maschinen als beherrschende Darstellung: „Die Welt bewaffnet sich“. Gesichter sind in der Maschinerie zu finden. Ganz anders „Dancer/Versus“, eine digitale Bildverarbeitung/Acryl auf Papier. Eine Tänzerin in Wiederholung in einem Tanzsaal. Die gezeigten Werke machen es dem Betrachter nicht immer leicht, sie können auf den ersten Blick verstören, viele Feinheiten und Nuancen erschließen sich, nach längerem Betrachten, erst auf den zweiten Blick.

Die Ausstellung ist bis zum 16. Februar im Studio der BKG im Kolkmannhaus zu sehen.