Orchester der Musikhochschule: Mehr Besucher als Plätze

Der Andrang der Klassikfans in der Stadthalle übertraf alle Erwartungen.

Wuppertal. Großer Andrang beim Sinfoniekonzert des Orchesters der Hochschule für Musik und Tanz in Wuppertal — der Mendelssohn-Saal der Historischen Stadthalle war schon früh bis auf den letzten Platz besetzt, so dass weit mehr als 100 Besucher wieder nach Hause geschickt werden mussten. Ein Umstand, den Professor Lutz-Werner Hesse zutiefst bedauerte und mit den Worten erklärte: „Dieser Andrang übertrifft unsere Erwartungen bei weitem“. Wer einen Sitzplatz ergattern konnte, wurde dann Zeuge eines besonderen Konzerterlebnisses.

Neben der Sinfonie Nr. 4 von Ludwig van Beethoven, spielte das Orchester Antonio Vivaldis Konzert in G-Dur für zwei Mandolinen. Solistinnen auf der Bühne waren Anne Wolf und Elizabeta Solovey. Die beiden Mandolinen waren dabei wie in ein heiteres Gespräch vertieft, wechselten sich in ihren Melodien ab oder stimmten sie gemeinsam an. Die Streicher gaben ihnen den nötigen Rahmen. Wolf und Solovey gingen sichtlich in der Musik auf - mit geschlossenen Augen war ihr ganzer Körper in den Vortrag der Musik vertieft.

Zum Violinkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart spielte dann Hae-Lee Joo das Solo. Dabei schwiegen die Instrumente des Orchesters zumeist ganz und führten Joos Melodie erst nach langen Soloparts wieder gemeinsam und klagvoll weiter. Ihre Finger flogen geradezu über die Saiten. Zum dritten Satz spielte Joo dann mehrere kleinere Soli, an deren Ende sie sich mit dem Orchester immer wieder vereinigte und sie so zusammen in die fröhliche Melodie einstimmten. Für diese Leistung applaudierte und jubelte nicht nur das Publikum — auch das Orchester selbst zeigte seine Begeisterung durch lautes Trampeln. Und so kam Joo nicht ohnehin, noch eine kleine Zugabe zu spielen.