Wuppertaler Kultur Richtigen Ort für eine Galerie im Luisenviertel gefunden

Peter Ryzek ist mit Haut und Haaren Wuppertaler. Und er malt. Nun gibt er sich und anderen Künstlern einen Raum für Ausstellungen.

 Peter Ryzek in seiner Galerie.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Ohne Wuppertal ist Peter Ryzek nicht zu denken. Die Stadt sei ihm geliebte Heimat, habe, auch in der Kultur, einiges zu bieten, schwärmt er, überrascht gerne seine Besucher mit den faszinierenden Dingen der Stadt, die nicht im ersten Augenblick zu erkennen sind. Der 59-Jährige ist gerade dabei, ein weiteres kulturelles Angebot hinzuzufügen: Am 2. Juni öffnet seine Galerie „ryzek: Wort und Bild“ im Luisenviertel, „einem der schönsten Orte der Stadt“. Eine lang gehegte Idee, die hier den geeigneten Ort gefunden hat, „an dem ich mich wohlfühle und die Leute erreiche“.

Peter Ryzek ist Kaufmann, hat als solcher viele Jahre gearbeitet. Zugleich war er schon in jungen Jahren künstlerisch interessiert, malte und machte Musik. „Malerei und Musik sind die Dinge, die mich ein leben lang fasziniert und begleitet haben“, sagt er. Während er in verschiedenen Zusammensetzungen musizierte, beschäftigte er sich mit der Kunst erst wieder in den Nuller Jahren intensiver. Er besuchte Kurse und Seminare bei verschiedenen Dozenten. Der Informel, der, frei von allen Regeln, die abstrakte Malerei in den Nachkriegsjahren etabliert hatte, faszinierte und inspirierte ihn. Er schätzt besonders dessen Vielschichtigkeit und Wandlungen, in denen er Parallelen zur Stadt erkennt.

In seinen Bildern liebt Ryzek das Spiel von Licht und Schatten, von Hell und Dunkel, die er bewusst setzt. So entstehen beim Malen Themen, die er aufnimmt, fokussiert, Linien und Strukturen zu abstrakten Gebilden verschmelzt. Ein Prozess, der unerwartete Zustände der Bilder zulasse, Gedanken spiegele, die zu Kommunikationsbrücken mit dem Betrachter werden, sagt er. Ryzek bevorzugt Acryl, Mischtechniken, mal Spachtelmassen, mal Bleistift, mal Drucktechniken, die er in seinem Atelier unterm Dach auf Leinwand oder Papier bringt.

Einige Arbeiten sind im Moment in seiner Galerie aufgehängt, die inoffiziell schon geöffnet ist und Interesse geweckt hat. „Strukturelle Freiheiten“, also Bilder, bei denen es um Farblichkeit geht und was man mit ihr ausdrücken kann. Über rund 40 Quadratmeter mit „idyllischem Flair“ verfügt Ryzek in einem bergischen Schieferfachwerkhaus, das zuletzt ein Weinladen bewirtschaftete. Auf schweren Eichendielen stehen Designmöbel aus den 50er bis 70er Jahren, freigelegtes Holzständerwerk teilt den Raum. Hier will er seine Kunst, die Potenziale der Stadt und andere Künstler zusammenführen. Ein niederschwelliges Angebot auch gerade den Künstlern machen, die bisher nicht die Möglichkeit hatten, ihre Arbeiten auszustellen. Sich dabei breit aufstellen, von Malereien, über Grafiken, Drucktechnik, Fotografie bis hin zu Installationen alles zeigen. „Es soll ein Ort für Kunst, Kultur, Begegnung und Dialog werden“, erklärt Ryzek, denkt auch an Lesungen und Musikevents.

Den Auftakt am 2. Juni machen mit ihm zusammen Jaana Caspary und Peter Caspary, die derzeit an der Kunstausstellung Wuppertal 2019 in der Barmer Kunsthalle teilnehmen. Ryzeks Schau dauert bis 14. Juli und findet ihre räumliche Fortsetzung im Parteibüro des SPD-Bundestagsabgeordenten Helge Lindh, das schräg gegenüber liegt. Ganz gemäß seinem Motto, Künstlern ein Forum für Wandlung und Vielschichtigkeit bieten.