Pina Bausch: Tanz, Termine und Todsünden
Wuppertals Ehrenbürgerin hat eine besondere Saison vor sich – mit einem Festival und der Rückkehr in die Oper.
Wuppertal. Was in Barcelona beginnt, endet in Moskau: Das Wuppertaler Tanztheater hat eine bewegende Saison vor sich. Dazu gehören Reisen rund um den Globus, Heimspiele mit Nelken und Todsünden, ein internationales Festival und eine ganz besondere Premiere:
Das Ensemble, das die weite Welt so gut kennt wie jede verwinkelte Ecke im Wuppertaler Schauspielhaus, tritt zum ersten Mal in Wroclaw/Breslau auf.
Bevor es vom 28. bis 30. Juni 2009 nach Polen geht, zieht es die Tänzer von Pina Bausch aber erst einmal in wärmere Gefilde: "Café Müller" und "Das Frühlingsopfer" werden im September in Spanien präsentiert.
Das ist aber noch längst nicht alles. Zwischen dem Saisonauftakt in Barcelona und dem Finale in Moskau, wo im Juli 2009 "Die sieben Todsünden" zu erwarten sind, locken auch andere reizvolle Auftrittsmöglichkeiten - in Turin, Lyon und St. Petersburg.
Nicht nur tänzerisch dürfte das ein Kraftaufwand sein. Auch logistisch werden Meisterleistungen vollbracht. "Wir haben Anfragen aus aller Welt und planen zwei Jahre im Voraus", erklärt Cornelia Albrecht, die im August die Geschäftsführung übernimmt.
Sie hält den Tänzern organisatorisch den Rücken frei - während Pina Bausch sichtet, wo und womit sie ihre weltweiten Fans demnächst begeistern will. Dabei kann die pure Lust auf neue Reiseziele nicht alles sein, wie Albrecht weiß: "Ein Stück muss zum Programm eines Theaters passen - auch technisch."
Noch wichtiger als Technik und Logistik sind aber die Menschen, die sich drehen - und um die sich letztendlich alles dreht. "Wir pflegen seit vielen Jahren enge Verbindungen zur Brooklyn Academy of Music", betont Albrecht. "Auch Paris ist ein lieb gewonnener Partner - seit mehr als 20 Jahren."
Da versteht es sich von selbst, dass beide Stationen auch in der neuen Spielzeit gerne angesteuert werden: Mit "Bamboo Blues" gastieren Wuppertals Kulturbotschafter im Dezember in New York. Auch das Pariser Publikum wartet schon mit Spannung: Das "Neue Stück 2008" wird im Januar im Théâtre de la Ville aufgeführt.