„Pina“ bleibt im Opernhaus
Dieter Mammels Porträt der großen Choreographin bleibt dem Wuppertaler Publikum erhalten. Die Stadt habe sich darum nicht bemüht, moniert der Künstler.
Wuppertal. „Pina“ bleibt in Wuppertal: Das Gemälde von Dieter Mammel, das im Opernhaus hängt, ein echter (Pausen-)Blickfang ist und an Pina Bausch erinnert, muss seinen Platz im Spiegel-Foyer nicht räumen. Der Berliner Künstler, der die Tanz-Ikone noch zu Lebzeiten porträtiert hatte, brachte sein hochformatiges Werk vor zehn Monaten nach Barmen.
Kurz vor Ablauf der Leihfrist Ende Dezember 2010, hat die Stadtsparkasse das zwei Jahre alte Bild erworben, wie deren Sprecher Jürgen Harmke bestätigt: „Es wird den Wuppertaler Bühnen dauerhaft als Leihgabe der Sparkasse zur Verfügung stehen.“ Die offizielle Übergabe ist für Anfang des Jahres geplant.
„Es freut mich, dass das Bild nun an seinem wahren Bestimmungsort bleibt“, sagt Mammel, der gleichzeitig nicht verhehlt, dass das Werk — aus seiner Sicht — monatelang stiefmütterlich behandelt worden sei. „Mir wurde versprochen, dass es von Anfang an ein Schild neben dem Bild und einen Spendenaufruf gibt“, erklärt Mammel. Doch das Schild sei erst später angebracht worden und die Stadt habe auch nicht die erhoffte Kauf-Initiative gezeigt. Die Finanzierung hätten Stadt und Bühnen durch Spenden von Wuppertaler Bürgern sicherstellen wollen, betont Mammels Kölner Galeristin Dagmar Schmidla.
„Die Stadt ist keine Galeristin, kann das Porträt also weder vermittelnd zu Markte tragen noch das Bild mit eigenen Mitteln selbst kaufen“, hieß es hingegen auf WZ-Nachfrage im Rathaus. Ein Kaufversprechen habe es nicht gegeben — auch wenn das Kunstwerk hochgeschätzt werde.
Fakt ist: Inzwischen hat die Sparkasse das 7000 Euro teure Porträt erworben. Mammel vermutet einen „kausalen Zusammenhang“: „Monatelang ist nichts passiert. Aber plötzlich, nachdem die Zeitung nachgefragt hat und wissen wollte, was passiert, wenn die Leihfrist endet, erhalte ich ein Kaufangebot.“
Harmke sieht diesen Zusammenhang nicht: „An unsere Tür hat der Künstler nicht geklopft.“ Sonst hätte er vermutlich erfahren, dass neue Schritte gut überlegt sein wollen: Da „diese Form der Kunstförderung für unser Haus ein neues Gebiet ist“, so Harmke, hätten innerhalb der Sparkasse erst Grundsatzgespräche geführt werden müssen.
Über „das rätselhafte Happy End“ der „Pina“-Geschichte freut sich nun wohl niemand mehr als der Künstler selbst. Er hätte „Pina“ nach Ende der Leihfrist wieder nach Berlin gebracht.
Mammel hatte die Tanz-Ikone gemalt, „als sie noch lebte und unsterblich schien“, wie seine Galeristin erklärt — mit blauschwarzer Tusche und auf nasser Leinwand. „Pina Bausch war von dem Resultat der Arbeit sehr angetan, so dass sie den Künstler noch persönlich kontaktierte und sich für die wunderbare Arbeit bedankte.“ Nun bleibt „Pina“ in Barmen und bietet noch mehr Gesprächsstoff — nicht nur in den Pausen.