Sinfoniekonzert: Grenzgänger zwischen Klassik und Folklore

Das städtische Orchester gab am Sonntag eine „Aufforderung zum Tanz“.

Wuppertal. Zwischen Klassik und Folklore bewegte sich das zweite Sinfoniekonzert mit seiner "Aufforderung zum Tanz" und war damit auch bestens in die Grenzgänger-Konzerte des Festivals "3. Art" integriert. Leichtfüßig und doch pulsierend präsentierte das gut aufgelegte Orchester gestern unter Toshiyuki Kamioka Mozarts deutsche Tänze.

Rumäniens Folklore-Instrument ist die Panflöte. Selten hört man sie im Konzert - zu Unrecht, wie Ulrich Herkenhoffs Interpretation von Béla Bartóks rumänischen Volkstänzen bewies. Ob verhalten-schwermütig, mit dem typisch rauchigen Klang der tiefen Flöte oder überschwänglich-kicksend in der überblasenen Lage des Sopran-Instruments: Herkenhoff überzeugte davon, dass sein Instrument im klassischen Konzert bestehen kann.

Dem rasenden Tempo, das er vorgab, fielen Töne zum Opfer, und Streichergruppen mussten um Anschluss hetzen, das aber tat der Spielfreude keinen Abbruch. Mit "Postcards of a Romanian Journey" stellte Herkenhoff interessant arrangierte Volksweisen für sein Instrument und Kammerorchester vor.

Herkenhoff ist mit Sicherheit ein Virtuose. Warum aber wurde der in Wuppertal lebende Von-der-Heydt-Preisträger Matthias Schlubeck mit Konzertexamen im Fach Panflöte nicht als Solist eingeladen? Orchestermanager Michael Traub: "Herr Kamioka kennt Herrn Herkenhoff, er hat mit ihm eine CD aufgenommen."