Chorwettbewerb: Die Meistersinger von Wuppertal
Norweger gewannen das Finale in der Stadthalle.
Wuppertal. Als das Emo Ensemble sein letztes Lied vortrug, kam richtig Stimmung auf. Der finnische Chor interpretierte den Song "Kiss" nicht nur stimmlich erstklassig. Vor allem die kleine Choreografie gefiel: Auf das Stichwort "I know how to undress me" ließen die Herren die Hüllen (Sakkos) fallen. Allerdings war diese Mini-Performance der einzige "optische Ausflug".
Das Finale des internationalen Chorwettbewerbs "Let The Peoples Sing" in der Stadthalle war in erster Linie ein akustisches Ereignis. Und weil es außerdem live im Radio übertragen wurde, folgte es einem minutiös genauem Ablaufplan.
Insgesamt neuen Sängergruppen traten im Finale an. Sieben Chöre aus Tschechien, Estland, Österreich, Norwegen, Finnland und Deutschland fanden sich dazu in der Stadthalle ein, zwei Formationen aus Kanada wurden per Satellit akustisch zugeschaltet.
Mag sein, dass das Treffen ein multikulturelles und sehr lebendiges Ereignis ist, wie sich Musikredakteurin Gabriele Faust freute. Für den Ablauf des Abends war es eine Wiederkehr aus Auftritt, mehreren ohne Zwischenapplaus qualitativ oft hervorragend vorgetragenen Liedern, Beifall und Abgang.
Weil schon bei den drei Kinderchören "alle qualifiziert und gut waren", wie Jury-Sprecher Bent Grønholdt befand, war es schwer, den Sieger zu ermitteln - letztlich machte der Prager Philharmonische Kinderchor unter der Leitung von Jirí Chvála das Rennen.
Bei den Jugendchören, den 16- bis 21-Jährigen, hatten es zwei Sangesgemeinschaften ins Finale geschafft. Vor allem mit Max Regers D-Dur-Komposition "Er ist’s" begeisterte der Mädchenchor des musischen Gymnasiums Salzburg, er musste sich am Ende aber dem Mädchenchor Ellerhein (Estland) unter dem Dirigat von Tiia-Ester Loitme mit einem Programm, aus dem vor allem Ko Matsusbitas "Cbi-Cbi-Cbittanko no" hervorstach, geschlagen geben.
Mit betörenden Stimmen gefielen auch die in der letzten Kategorie, Erwachsenenchöre, vorgetragenen Lieder. Auch sie hatten überwiegend Chorwerke aller musikalischer Epochen vorbereitet und sangen sich wie ihre jungen Mitstreiter mit himmlischen Stimmen durchs Repertoire.