Sopran, Tuba und Harfe: Kontrast ist Trumpf

Das Trio Euphony glänzte in der Stadthalle mit ungewohnten Klangkombinationen.

Wuppertal. „Das wird heute ein Abend der Kontraste“, versprach der Tubist des Sinfonieorchesters, Hartmut Müller, im ersten Kammerkonzert der Saison. „Es wird laut und leise, tief und hoch, es spielen Mann und Frau.“ Die ungewöhnliche Kombination von Tuba, Harfe (Manuela Randlinger-Bilz) und Sopran (Elena Fink) lockte, so dass der Mendelssohn Saal der Stadthalle ausverkauft war.

Das 2007 gegründete Trio Euphony machte seinem Namen in den Beiträgen von Barock bis zur Gegenwart alle Ehre: Einen ungewohnten Schönklang entwickelte es, ganz gleich, ob die Stücke für die originale Besetzung geschrieben oder originelle Bearbeitungen sind. Der Barock war mit Purcell und Händel vertreten: Weich entwickelte die Tuba die Basslinien, sie konnte sanft wie Gambe oder Fagott klingen. Geschmeidig untermalte die Harfe wie ein Cembalo die wiegenden Linien der in passender Stilistik fast untimbrierten Sopranstimme — etwa in Händels Kantate „Pastorella vagha bella“. Für Sopran und Tuba schrieb Jan Koetsier seine Vertonungen der witzigen, ebenso tiefsinnigen „Galgenlieder“ von Christian Morgenstern.

Dabei waren die Stimmen gefordert, galt es doch, große Tonräume zu durchschreiten. Bei „Lass ich den Teufel holen“ durfte Fink auch ins prickelnde Koloraturfach wechseln. Schaurig brummte die Tuba im Streit der beiden Esel, die zu sterben bereit sind, um später umso heiterer mit dem Sopran jubelnd dem Leben zuzustimmen. Das ist große Kunst und kluge, erheiternde Unterhaltung. Mit jazzigen Tönen, die Harfe als Banjo-Ersatz, das Fingerschnipsen als Rhythmusinstrument, beschlossen drei Spirituals den anregenden Abend — und Finks feiner Sopran wandelte sich gar zur swingenden Gospelstimme.

“ Das Trio präsentierte auch seine erste CD. Erhältlich ist „Music for a while“ (15 Euro) im Fachhandel und unter www.trioeuphony.de