Wuppertaler Kultur Spatzenmesse zum Festtag des Heiligen Laurentius
Projektchor trug Mozart-Messe vor. Katholische Gemeinde gedenkt noch bis Samstag ihres Namensgebers.
Zum Ende der Festmesse in der Laurentiuskirche passierte etwas, was in einem Gottesdienst sonst eher selten geschieht und als verpönt gilt: Die Gläubigen applaudierten lautstark und nachhaltig – und das gleich viermal. Sie folgten damit am Samstagabend den Dankesworten von Pfarrer Robert Rego, der sich für die musikalische Begleitung bedankt hatte. Anlässlich des Hochamtes zur Festwoche zu Ehren des Wuppertaler Stadtpatrons Laurentius hatte ein Projektchor unter Leitung von Christina von Eynern die „Spatzenmesse“ in C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart vorgetragen.
Mit dem sogenannten Laurentiusoktav gedenkt die Pfarrgemeinde St. Laurentius noch bis zum kommenden Samstag des Namensgebers der katholischen Gemeinde und Stadtpatrons Wuppertals. Am 10. August wird der Festtag des Heiligen Laurentius begangen: eines römischen Diakons, der gemäß der Überlieferung am 10. August 258 während der Christenverfolgung durch Kaiser Valerian starb.
Tod auf dem
Feuerrost
Der frühchristliche Märtyrer starb auf einem Feuerrost, der symbolisch „für Prüfung und Bewährung“ stehe, sagte Pfarrvikar Rego in seiner Predigt. Das Schicksal Laurentius‘ erinnere daran, dass das Christentum nicht „zu einer reinen Wohlfühlreligion“ degradiert werden dürfe. Sonst verliere es seine Seele, betonte Rego. Und das heiße eben auch: „Glaube braucht Bewährung!“
Das Stück setzt
auf helle Töne
So traurig das Schicksal von Laurentius auch sein mag, mit der Auswahl der „Spatzenmesse“ setzte Christina van Eynern einen Kontrapunkt, ist das Stück doch in C-Dur verfasst und setzt damit auf „frohe und helle“ Töne, wie die Chorleiterin nach der Messe der WZ sagte. Damit passe sie auch gut zum Sommer und der eher lichten Jahreszeit. Mit 360 Takten ist das Musikstück eine der kürzesten Messen Mozarts überhaupt, den Namen „Spatzenmesse“ erhielt sie aufgrund der an Vogelgezwitscher erinnernden Töne im Allegro des „Sanctus“ und des „Benedictus“.
Die Aufführung der Mozart-Messe in der Laurentius-Basilika erfolgte durch einen Projektchor, der mehr als 50 Teilnehmer zählte. Der Chor war extra für die Aufführung zusammengestellt worden, die Proben dazu fanden in der vergangenen Woche an jeweils vier Abenden im Pfarrsaal St. Suitbertus statt. Zudem gab es noch eine letzte und einzige Probe in der Laurentiuskirche, die am Samstag kurz vor der Messe stattfand. Das ausschließlich auf Latein vorgetragene Stück sei eine Herausforderung und nur etwas für „geübte Sänger“, unterstrich von Eynern. Begleitet wurde der Chor von dem Organisten Simon Schuttemeier und weiteren Musikern.
Anlässlich der Messe verkaufte die 2015 gegründete Laurentiusbruderschaft auch wieder ihr „Laurentiusbrot“. Von den 200 bei einem Bio-Bäcker hergestellten Broten waren kurz nach Ende der Messe so gut wie alle verkauft, wie der Präfekt der Bruderschaft, Marc Brandt, sagte. Den Rest veräußerten Mitglieder der Bruderschaft noch auf dem Festempfang im Pfarrgarten, was dann noch übrig war, ging an die Tafel. Mit dem Erlös aus dem Verkauf wird ein karitatives Projekt unterstützt.