Volksbühne: Chor beweist Biss

Viel Applaus für Thorsten Pech und seine Sänger: Der Konzertchor feierte sein 60-jähriges Bestehen in der Lutherkirche.

Wuppertal. Romantische Impressionen ziehen offenbar weniger als große Namen und Werke: Das zweite Festkonzert des Volksbühnenchors anlässlich des 60-jährigen Bestehens lockte am Himmelfahrtstag nur wenige Zuhörer an. Sehr licht wirkten die Reihen in der Barmer Lutherkirche. Dabei boten die drei kleinen Chorwerke und zwei Orgelfugen durchaus interessante Hörerlebnisse.

Der Konzertchor der Volksbühne zeigte sich zusammen mit dem Bachverein Düsseldorf unter Leitung von Thorsten Pech hervorragend vorbereitet. Sehr direkt und mit Biss sangen die Chorsänger von der Empore herab Felix Mendelssohn Bartholdys Hymne "Hör’ mein Bitten" von 1844. Die Männerstimmen klangen ebenso voluminös und stimmstark wie die Damen.

Sehr sauber intonierte der Chor auch die leisen Stellen - mit überdeutlichen Konsonanten. Angelika März, Solistin des Wuppertaler Opernchores, begeisterte mit einem wunderbar freien, schwingenden Sopran.

Das "Ave regina coelorum" von Josef Gabriel Rheinberger bot einen Chorsatz, der sich jeweils zur Mitte hin spannungsreich entwickelte und am Ende wieder in trauter Harmonie fand. Auch hierbei meisterte der Chor die anspruchsvolle Harmonik problemlos.

Das Hauptwerk war jedoch Antonín Dvoráks "Messe D-Dur", die dieser 1887 für einen Prager Architekten zur Einweihung von dessen Privatkapelle schrieb. In der sehr lyrischen Messe brillierten auch die Solisten Miriam Scholz (Mezzosopran), Nathan Northrup (Tenor) und Jochen Bauer (Bass). Sehr gut abgestimmt wechselten sie sich mit dem Chor ab und das Ensemble brachte die Stimmungen des Glaubensbekenntnisses gut zum Ausdruck.

Joachim Dorfmüller begleitete gewohnt versiert an der Orgel und steuerte auch Clara Schumanns "Präludium und Fuge d-Moll" sowie Robert Schumanns "Fuge über B-A-C-H" bei, die er schön musizierte. Mit einem fein gesungenen "Bleib’ bei uns, denn es will Abend werden" verabschiedete der Chor die Gäste nach eifrigem Applaus.