Vorhang auf: Jetzt kommt Rubens (mit Video)

Die Vorbereitungen zur Rubens-Schau laufen auf Hochtouren. WZ-Leser können eine Führung gewinnen.

Wuppertal. Venus und Amor haben ihr Ziel bereits erreicht, ein Wildschwein ist auch schon da, und Maria de’ Medici zeigt ihren königlichen Körper ebenfalls in Elberfeld — der Rest kommt noch. Mit anderen Worten: Gut die Hälfte aller Motive, die die große Rubens-Hommage im Von der Heydt-Museum zu einem einzigartigen Spektakel machen sollen, sind schon angekommen. Malerische Aussichten also für alle, die Peter Paul Rubens von verschiedenen Seiten kennenlernen möchten — vor allem für WZ-Leser, die vom Rubens-Rummel in ganz besonderer Weise profitieren können.

Auf 80 Gewinner wartet ein exklusives Vergnügen: An vier Terminen wird Museums-Chef Gerhard Finckh jeweils 20 Leser höchstpersönlich durch die Ausstellung führen. Schon jetzt schwärmt er von den mehr als 80 Werken, die vom 16. Oktober bis zum 28. Februar 2013, wie er hofft, rund 100.000 Zuschauer nach Elberfeld locken soll. Zwei Jahre lang hat der Museumsleiter geplant, verhandelt, weltweit um Leihgaben gebeten.

Was „typisch Rubens“ ist? „Die meisten würden wohl sagen: die starken Frauen.“ Und was sagt der Direktor? „Ich schätze seinen wahnsinnigen Wissensreichtum. Ob Jura, Mathematik oder Architektur: Rubens kannte sich in allem aus. Und er verband alles mit einer Malerei, die unvergleichlich ist. Rubens bringt die Leute zum Leuchten und Strahlen.“ Finckh sagt’s und steht auch schon vor Bildern, die die holde Weiblichkeit feiern: „Schauen Sie sich diese Hand an. Sie sieht aus, als ob sie lebt.“

Zurzeit leben in den Ausstellungsräumen vor allem die Restauratoren auf, die die wertvollen Schätze aus Spanien, USA, Ungarn und den Niederlanden empfangen, sorgsam aus den sogenannten Klimakisten befreien und auf Herz und Nieren prüfen, bevor die wertvollen Gemälde zum Wandschmuck werden.

Dabei ist es gar nicht so einfach, die „Wildschweinjagd“ (1615/1616) in die obere Etage zu hieven. „Das Gemälde ist 2,50 Meter hoch und 3,20 Meter lang. Sechs Männer haben es im Erdgeschoss ausgepackt und dann nach oben getragen. Das war echte Knochenarbeit.“ Immerhin: Der Schweiß floss für „den größten Maler aller Zeiten“, wie Finck betont: „Rubens ist der weltberühmteste Künstler aus NRW.“ Was vermutlich nicht jeder weiß: Der Barock-Maler, der in Siegen geboren wurde, war auch ein großer Diplomat. Eines dürfte aber sicher sein: Museumsbesucher werden ihn schon noch kennenlernen.