Was passiert mit einem gestohlenen Picasso?
Wuppertal. Als Direktor des Von der Heydt-Museums verfolgt Gerhard Finckh den spektakulären Kunst-Diebstahl im Pariser Museum für moderne Kunst mit besonderem Interesse.
Fünf Meisterwerke, unter anderem von Pablo Picasso und Henri Matisse wurden dort in der Nacht zu Donnerstag gestohlen. Künstler, die auch im Wuppertaler Museum vertreten sind.
Gerhard Finckh: Nein, überhaupt nicht. Natürlich gehe ich - wie jeder andere Museumsdirektor auch - davon aus, dass sämtliche Sicherheitssysteme im Museum funktionieren, die Alarmanlage eingeschaltet ist und die Fenster geschlossen sind. Und bei uns funktionieren die Sicherheitssysteme. Ansonsten könnte doch niemand von uns mehr gut schlafen.
Finckh: Nein, verkäuflich sind solch berühmte Gemälde nicht. Meist handelt es sich bei diesen spektakulären Diebstählen um Art-Napping. Irgendwann melden sich Unbekannte, die die Gemälde gefunden haben wollen und einen Finderlohn verlangen, der deutlich unter dem Versicherungswert liegt. Wenn die Versicherung darauf eingeht, kommt sie meist preiswerter Weg, als die Versicherungssumme auszuzahlen. Generalisieren kann man das aber nicht.
Finckh: Oh ja, wir haben dort angefragt, ob wir drei Werke von Pierre Bonnard für unsere Ausstellung im Herbst als Leihgaben erhalten. Immerhin sind diese Gemälde nicht gestohlen worden. luk